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SERIE WENDEKalender: 8. März 1989

Eine tollkühne Flucht mit einem Ballon endet tödlich

JAHRE

MAUERFALL

Winfried Freudenberg aus Lütgerode bei Halberstadt plante schon lange, mit dem Ballon aus der DDR zu fliehen. Deswegen bewarb er sich um eine Arbeit beim Ostberliner Energiekombinat im Bereich Gasversorgung. In der Nacht vom 7. auf den 8. März 1989 dringt er mit seiner Frau in die Gasregelstation Weißensee ein. Dort füllen sie den selbst gebauten Ballon, werden aber gestört. Winfried startet die Flucht, obwohl der Ballon – er hat zehn Meter Durchmesser – noch nicht vollständig mit Gas gefüllt ist. Seine Frau bleibt zurück.

Gegen 2 Uhr morgens wird ein Volkspolizist auf den Ballon aufmerksam. Er ruft einen Streifenwagen. Die Polizisten beobachten noch, wie der Ballon eine Stromleitung touchiert, dann verlieren sie ihn aus den Augen. Freudenberg überwindet die Sektorengrenze, stürzt aber aus ungefähr drei Kilometer Höhe ab und schlägt im Garten einer Villa in der Zehlendorfer Limastraße auf. Der Ballon geht an der Kreuzung Potsdamer Chaussee/Spanische Allee nieder. Winfried Freudenberg wurde 32 Jahre alt. Er ist das letzte Todesopfer an der Berliner Mauer. loy

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