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Filmhochschulen sollen nach Themis auch in der Ausbildung über sexuelle Belästigung sprechen. 

© Frank May/dpa

Sexuelle Belästigung thematisieren: MeToo-Anlaufstelle will Filmhochschulen einbinden

Laut Themis-Vertrauensstelle soll an Film- und Schauspielschulen während der Ausbildung auch über sexuelle Belästigung gesprochen wird.

Nach Meinung einer Expertin muss auch in der Ausbildung über sexuelle Belästigung in der Film- und Theaterwelt gesprochen werden. „Wichtig ist aus unserer Sicht, das auch an Schauspiel- und Filmhochschulen zu thematisieren“, sagte Eva Hubert von der Themis-Vertrauensstelle der Deutschen Presse-Agentur.

Die Einrichtung war im Herbst 2018 nach dem MeToo-Skandal gegründet worden. Sie berät Menschen aus Film und Fernsehen, aus Theatern und Orchestern, wenn sie sexuelle Belästigung oder Gewalt erfahren haben. Getragen wird Themis von mehreren Verbänden. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) fördert das Projekt.

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In den ersten anderthalb Jahren meldeten sich 255 Menschen bei der zentralen Anlaufstelle in Berlin, wie Beraterinnen dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ sagten. Dabei sei es um alle Formen von Machtmissbrauch gegangen - von sexualisierten Blicken über anzügliche Bemerkungen bis hin zu schweren Straftaten.

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In der Branche müsse es ein Bewusstsein dafür geben, dass alle etwas ändern müssten. „So wie man sich mehr um ein ökologisches Drehen bemüht - also zum Beispiel darum, keine Plastikbecher zu benutzen - so muss es auch die Ansage von oben geben, dass man miteinander fair umgeht“, sagte Hubert. Die Vertrauensstelle arbeite daran, dass sie auch Präventionsworkshops anbieten könne. (dpa)

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