zum Hauptinhalt

Berlin: Silvester: Heißkalt Feiern

Hans Eichel hat in der Silvesternacht gute Chancen seinem Spitznamen - eiserner Hans - alle Ehre zu machen. Es wird nämlich klirrend kalt.

Hans Eichel hat in der Silvesternacht gute Chancen seinem Spitznamen - eiserner Hans - alle Ehre zu machen. Es wird nämlich klirrend kalt. Und der Bundesfinanzminister hat einen Außentermin kurz vor Mitternacht. Etwa eine Viertelstunde vor dem Jahreswechsel wird ihm nämlich der Vorstandsvorsitzende der Dresdner Bank, Bernd Fahrholz, die ersten Euro-Scheine überreichen. Was durch diesen symbolischen Akt klar wird? Erstens: Hans Eichel lächelt, auch wenn er friert und trägt seinen Namen zu Recht. Zweitens: Der Minister hat ein Konto bei der Dresdner Bank und lässt sich das Geld von seinem Ersparten auszahlen. Oder will Herr Fahrholz das Geld etwa verschenken? Einfach so?

Fest steht: Diese kleine Aktion am Rande des drei Kilometer langen Rummels zwischen Pariser Platz und Siegessäule wird kaum auffallen in dem Getümmel der Hundettausende, das sicherlich herrschen wird. Es ist damit zu rechnen, das der Pariser Platz zeitweilig gesperrt werden muss, wenn der Platz zu voll ist und eine Panik droht. Es ist auch damit zu rechnen, dass die Gombay-Dance-Band, die genau so wie Right Said Fred und die Puhdys auf der Showbühne angekündigt sind, schon sehr lange von karibischer Sonne singen muss, ehe den Besuchern tatsächlich warm ums Herz wird. Es ist nicht damit zu rechnen, dass die Massen das Hotel Adlon auf der Suche nach einer Toilette stürmen werden, wie noch vor einigen Jahren. Denn die Luxus-Herberge hat auch diesmal wieder seinen Schutzschild aus Eis aufgestellt: Die Eisbar ist Blickfang und Absperrung zugleich.

Wer in geheizten Räumen in das neue Jahr tanzen will, findet dutzendweise Gelegenheit dazu. Alle Clubs der Stadt haben geöffnet, bieten Disco-Sound, House und Techno, und einige haben sich sogar etwas Besonderes einfallen lassen. Die Lore.Berlin zum Beispiel bietet einen Al-Capone-Abend und im Sage-Club wird die Nacht des grünen Drachen zelebriert: fernöstliche Küche und ebensolches Ambiente zu House, 2Step und Dancefloor. Techno-Kids zieht es in die Massehallen zur Galaktika-Party oder in die Columbia-Halle am Flughafen Tempelhof zur Party des Radiosenders Fritz. Wer die Gruppe 2Raumwohnung hören will, geht ins Ostgut, und wer Club und Glamour kombinieren will, kann die erstmals ausgerichtete Party "Operotic" in der Deutschen Oper ausprobieren. Für alle diese Ereignisse gibt es noch Karten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false