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Berlin: So wirken Mittel für die lokale Betäubung

Beispiel: Emla, laut Marktforscher IMS meistverkauftes Präparat seiner Art. Sie machen den Besuch beim Arzt erträglicher: Lokale Betäubungsmittel schalten den Schmerz aus.

Beispiel: Emla, laut Marktforscher IMS meistverkauftes Präparat seiner Art.

Sie machen den Besuch beim Arzt erträglicher: Lokale Betäubungsmittel schalten den Schmerz aus. Eines dieser Mittel ist Emla. Es enthält zwei Lokalanästhetika, also Stoffe, die die Haut betäuben, aber keine Wirkung auf das Gehirn entfalten. Der eine Stoff heißt Lidocain und wird schon seit den 40er Jahren verwendet. Die andere Substanz ist Prilocain. Das erste Lokalanästhetikum überhaupt war Ende des 19. Jahrhunderts Kokain.

Lidocain und Prilocain hätten allein keine Wirkung, weil sie nicht in die Haut eindringen können. Mischt man beide Stoffe aber im Verhältnis eins zu eins, entsteht eine Substanz mit einer anderen Struktur. Emla kann mehrere Millimeter tief in die Haut wandern und dorthin gelangen, wo sich Schmerzrezeptoren befinden. Damit die Emla-Creme noch besser eindringen kann, muss sie für eine Stunde mit einem wasser- und luftdichten Pflaster abgedeckt werden. Darunter weiten sich die Poren und lassen mehr Creme passieren. So können Lidocain und Prilocain zu den Rezeptoren gelangen, die sich am Ende der Nervenbahnen befinden. Über die Nerven werden elektrische Signale, die dann zum Beispiel Schmerz auslösen können, ans Gehirn gesendet. Damit die Signale entstehen können, muss Spannung aufgebaut werden. Das passiert in winzigen Kanälen der Nervenendungen, die elektrisch geladene Kalium- oder Natriumionen enthalten. Die Kanäle können sich öffnen und schließen, Ionen abgeben und aufnehmen. Ein Ladungsunterschied zwischen Kanal und Umgebung erzeugt schließlich Impulse an das Gehirn.

Prilocain und Lidocain können die Natriumkanäle chemisch nun so beeinflussen, dass diese einfach geschlossen bleiben. Das Kommunikationssystem der Nervenbahnen ist ganz an seinem Anfang unterbrochen. Emla eignet sich für kleinere Eingriffe, etwa beim Blutabnehmen oder beim Entfernen von Muttermalen.Außerdem für Kinder, die sich vor Spritzen fürchten.

Preis (Creme und zwölf Pflaster): um 25 Euro. Andere: Anästhesin-Salbe (50g um fünf Euro), Gelicain-Gel (100g, etwa 14 Euro), Instillagel (10x 11ml, rund 17 Euro), Subcutin N (100ml für vier Euro).

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