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Berlin: Sommer im Kopf

Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur unangemessene Kleidung. Nirgends ist diese Meinung weiter verbreitet als bei den Stammgästen in den Sommerbädern der Stadt.

Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur unangemessene Kleidung. Nirgends ist diese Meinung weiter verbreitet als bei den Stammgästen in den Sommerbädern der Stadt. Wie bitte, werden Sie jetzt sagen: Die tragen doch auch bei diesem Wetter Bikinis und Badehosen! Das ist es ja gerade: Weil sie im Becken ohnehin nass werden, haben sie fürs Regenwetter das ideale Outfit. Dass es nicht mehr hochsommerlich warm ist, macht ihnen nichts aus. Sie haben sich in den letzten Wochen abgehärtet.

Die Entscheidung der Bäderbetriebe, die Sommersaison eine Woche früher als zunächst versprochen zu beenden, wird folgerichtig bei den Stammschwimmern heute nichts als kollektives Kopfschütteln auslösen. Da helfen auch die Bitten des Bäder-Vorstands um Verständnis und der Hinweis auf erweiterte Öffnungszeiten in einigen Hallenbädern nicht weiter: Draußen schwimmen heißt, sich im Sommer zu wähnen, auch wenn das Wetter nicht danach ist. Und ein Sommer im Kopf ist immer noch besser als gar nichts.

Schwacher Trost für die Stammschwimmer: In 236 Tagen beginnt die nächste Sommersaison.

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