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Berlin: Sommerschlußverkauf: Die Jagd nach günstigen Angeboten hat schon begonnen - Drastische Preisstürze schon vor Montag

Alles wartet auf die Kunden, die sich mit neuer Kleidung preisgünstig über den fast verpatzten Sommer hinwegtrösten wollen. Bei Peek & Cloppenburg an der Wilmersdorfer Straße wurde gestern in den Schaufenstern gearbeitet - das Bekleidungshaus bereitet sich auf den großen Ansturm am kommenden Montag vor.

Alles wartet auf die Kunden, die sich mit neuer Kleidung preisgünstig über den fast verpatzten Sommer hinwegtrösten wollen. Bei Peek & Cloppenburg an der Wilmersdorfer Straße wurde gestern in den Schaufenstern gearbeitet - das Bekleidungshaus bereitet sich auf den großen Ansturm am kommenden Montag vor. Und auch anderswo herrschte schon Schlussverkaufsstimmung. Bereits jetzt ist Sommerware zum Teil um 30 bis 50 Prozent reduziert.

So liegen in den Regalen Oberhemden für 19 Mark 90, und an den Stangen hängen Baumwolljacken für knapp 50 Mark. Zahlreiche Käufer, die nach Sonderangeboten suchten, waren deshalb schon gestern unterwegs. Für den, der wartet, versprechen die großen Einkaufshäuser jedoch noch richtige Preisnachlässe bis zu 70 Prozent.

"Der Schlussverkauf ist nach wie vor sinnvoll", sagte gestern der Chef des Einzelhandelverbandes, Nils Busch-Petersen. Dann werde in den Geschäften richtig gedrängelt, auch wenn schon lange kein Händler mehr beim "Verkauf zum Schluss" reich werde. Trotzdem sind die Geschäftsleute zuversichtlich. "Wir sind noch mit einem blauen Auge davongekommen", sagte der Leiter der C&A-Filiale in der Wilmersdorfer Straße, Heinz-Jürgen Kröger, angesichts des schlechten Wetters. Dort werden am Montag schon um 8 Uhr die Tore geöffnet. Der frühe Sommerbeginn habe die Händler vor dem Schlimmsten bewahrt, auch wenn er schnell zu Ende ging. "Die Sommerware verkaufte sich verhältnismäßig gut", sagte er. Der Schlussverkauf biete nun die Gelegenheit die Lager endgültig von Sommerware zu Räumen. Er hebe sogar Extraware zum Schlussverkauf von den Fabriken angefordert. Und auch KaDeWe-Sprecherin Dagmar Flade zeigte sich bester Dinge. Viele Leute sind in den Süden geflohen und haben Hochsommersachen mitgenommen. Auf den Sommerschlussverkauf will auch sie nicht verzichten. Ohne diese Aktion würden sich die Lager nicht leeren, sagte sie. Auch auf Markenartikel verspricht sie Montag ab 9 Uhr Preisachlässe. Die jungen Verkäufer bei Benetton in der Wilmerdorfer Einkaufstraße bestätigten die Kauflust der Berliner auf Trägerhemdchen und Sommerkleider ebenfalls. Bei vielen stehe der Urlaub eben noch an.

Den Schlussverkauf ohne jegliche Regeln fordert die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV). Gegen die verordneten Einschränkungen werde ohnehin verstoßen, sagte ihre Sprecherin Helga Kuhn. Spezialangebote gebe bereits das ganze Jahr über. Als "absurd und kleinkariert" bezeichnet sie deshalb die Auflagen für die Schlussverkäufe, die genau voergeschreiben, von wann bis wann welches Sortiment verkauft werden darf. Das könnte nicht im Interesse der Verbraucher sein. So dürften beispielsweise Sportfahrräder verbilligt, andere Fahrräder dagegen nur zum regulären Preis angeboten werden. Lederkoffer seien tauglich für den Schlussverkauf, die aus Kunststoff dagegen nicht.

Ginge es nach ihr, könnten die Händler bestimmen, wann und mit welchen Sotiment ihr persönlicher Schlussverkauf beginnt und endet. So könnten die Kunden zum Beispiel auch ein Porzellan- und Haushaltswaren-Schlussverkauf erleben. "Mehr Spielraum bietet auch mehr Chancen", behauptet sie. Es sei schließlich kein Geheimnis, dass gezielt Ware für die Endverkäufe produziert werde. Dass durch zuviele Schlussverkäufe der Reiz und damit die Kauflust verloren geht, fürchtet sie nicht. "Die Händler werden wissen was ihnen schadet und nützt." "Er ist eben ein Happenig, an das wir uns alle gewöhnt haben", sagte auch Busch-Petersen.

Suzan Gülfirat

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