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Berlin: Sonderangebote wie im Schlussverkauf

Berlin tut sich schwer, Käufer für Grundstücke zu finden

„Schätze finden: Wir präsentieren Berlins größtes Immobilienangebot.“ So wirbt die landeseigene Liegenschaftsgesellschaft für ihre Angebote im Internet. Das Senatsgästehaus in Grunewald und die ehemalige Berliner Landesvertretung in Mitte gehören dazu; aber auch viele Grundstücke und Gebäude, die weniger bekannt und attraktiv sind. Doch selbst die echten „Schnäppchen“ sind schwer verkäuflich. Seit Monaten schon wird mit Südkorea über das Gästehaus verhandelt. Aus der Villa soll ein Botschaftsgebäude werden; vielleicht wird das Haus abgerissen, um einem Neubau zu weichen.

An der schmucken ExLandesvertretung in der Wilhelmstraße waren zeitweilig die Polen interessiert. Aber momentan ruht der See still. Vielleicht hat der Liegenschaftsfonds mit profaneren Angeboten mehr Glück. Etwa mit dem „Objekt des Monats“: Zwei benachbarte Grundstücke am U- und S-Bahnhof Pankow, unbebaut und 2232 Quadratmeter groß. Die Immobilie gehört zu einem Sanierungsgebiet am Rand des bezirklichen Innenstadtgebiets, an das sich Villen und Einfamilienhäuser anschließen. „Tor zum Pankower Zentrum“ heißt das Angebot. Dort sollen Geschäfts- und Wohnhäuser entstehen. Wer greift zu?

Nett anzuschauen ist ein altes Landhaus an der Münsterschen Straße in Charlottenburg-Wilmersdorf. Es ist denkmalgeschützt; die Ausschreibung endet am 31. Januar. Oder wie wäre es mit dem „Primuspalast“ in der Gartenstraße in Zehlendorf? Natürlich auch ein Baudenkmal, das auf 3388 Quadratmetern Wohnungen, Gewerbe und Restaurants beherbergt.

Über 70 Immobilien bietet Berlin zurzeit unter der Rubrik „Wohnen“ an, und 50 Grundstücke unter der Rubrik „Gewerbe“. Vorzugsweise liegen sie in Charlottenburg-Wilmersdorf, Lichtenberg, Pankow, Neukölln, Reinickendorf, Mitte und Treptow-Köpenick. Aber auch in den übrigen Bezirken sind Angebote zu finden. Aus dem Verkauf des unverrückbaren Landesvermögens fließen jährlich ungefähr 200 Millionen Euro in die Landeskasse. Ende November 2003 hatte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit potenzielle Investoren zu einem Immobilien-Kongress eingeladen. Der vielsagende Titel der Veranstaltung: „Hat Berlin die Chance verpasst?“ Angebot und Nachfrage passen seit Jahren nicht zueinander. Der Wirtschaftsstandort Berlin ist nicht so attraktiv, dass die Grundstücke weggehen wie warme Semmeln. za

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