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Berlin: Speicher für Speichen

Am Bahnhof Bernau gibt es das erste Fahrradparkhaus Brandenburgs. Die Nutzer sind zufrieden. Allerdings fehlt noch etwas.

Bernau - Bis vor kurzem ist Philine Dammköhler stets zu Fuß zum Bahnhof Bernau gegangen. Die 17-Jährige hatte Angst, dass ihr Fahrrad gestohlen wird, während es tagsüber dort abgestellt war. Doch nun ist alles anders. Jetzt nutzt die Schülerin das erste Fahrradparkhaus Brandenburgs, das direkt an der Station eröffnet wurde. Die quadratische Beton- und Stahlkonstruktion bietet auf drei Etagen Platz für 566 Fahrräder und hat 1,65 Millionen Euro gekostet.

Philine Dammköhler kommt gerade von der Schule. Sie sucht die ebenerdigen Parkplätze nach ihrem eigenen Zweirad ab. Schnell ist es gefunden. „Ich finde es unten einfacher, weil ich es dann nur hineinschieben muss“, sagt die 17-Jährige.

Wer in der oberen Etage sein Rad abstellen will, hat es nicht ganz so einfach. Einige Handgriffe sind nötig, die kraftraubend wirken. Das Schild „Benutzungshinweise für Doppelparker“ erklärt den Vorgang, und eine Frau versichert, dass das Abstellen selbst mit relativ schweren Rädern ganz gut funktioniere.

Erschwert wird den Nutzern jedoch der Zugang zum Parkhaus. Rund um den Bahnhof Bernau wird gebaut, ein durch Bauzäune verengter und mit Holzbrettern ausgelegter Weg führt zu den Stellplätzen. „Weil der Zugang nicht optimal ist, parken immer noch viele direkt vorm Bahnhof“, sagt auch Lea Hartung vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub in Brandenburg. Sie wünscht sich solch ein Parkhaus auch für Potsdam. Der Berliner Landesverband schlägt für Knotenpunkte wie Warschauer Straße, Ostkreuz oder Hauptbahnhof sogar Radstationen mit Werkstatt und Waschstraße vor.

Auch wenn das Bernauer Parkhaus mehr Sicherheit bietet – endgültig geklärt ist das Diebstahlproblem noch nicht. Angeblich sollen schon Räder entwendet worden sein. Nur 58 abschließbare – und kostenpflichtige – Boxen gibt es. Allerdings ist eine Videoüberwachung geplant, ein Termin steht aber noch nicht fest. „Wir müssen auf die Datenschutzfreigabe warten,“ sagt Kathrin Klee vom Gebäudemanagement der Stadt Bernau.

Kristina Wollseifen

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