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Die Sportstätten in den Bezirken sind marode.

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Sportstätten in Berlin: Eine Goldmedaille für den Sanierungsstau

Berlin möchte die Welt zu den Olympischen Spielen in die Stadt einladen, möchte sich dabei sportlich präsentieren. Doch die meisten Sportstätten der Bezirke sind marode. Wie viel Geld fließt dorthin?

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Das klingt nicht olympiareif. Bei den Sportstätten in bezirklicher Hand ist der Sanierungsstau auf 166,8 Millionen Euro gewachsen. Die neun Millionen Euro, die jährlich aus Landesmitteln zur Verfügung stehen, reichen offenbar nicht aus, um die maroden Sporthallen und -plätze aufzupolieren. Nach Angaben der Sportverwaltung des Senats lag der Sanierungsbedarf 2010 noch bei 69,5 Millionen Euro und wird seitdem jedes Jahr größer. Neubauten, Reparaturen und Verbesserungen sind darin nicht einmal enthalten.

Es geht nicht um luxuriöse Wunschprojekte, sondern um genehmigungsfähige Sanierungen, die von den Bezirken für die nächsten fünf Jahre beim Senat angemeldet wurden, für die aber nicht genug öffentliches Geld vorhanden ist. Besonders groß ist der – nicht erfüllbare – Bedarf in Marzahn-Hellersdorf (36 Millionen Euro Sanierungsstau), Charlottenburg-Wilmersdorf (28,3 Millionen Euro), Lichtenberg (28 Millionen Euro) und Pankow (13,5 Millionen Euro). An letzter Stelle der Liste, die jetzt dem Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses zur Kenntnis gegeben wurde, steht Friedrichshain-Kreuzberg mit fünf Millionen Euro.

Die energetische Sanierung der bezirklichen Sportstätten spielt dabei keine große Rolle. Nur in Marzahn-Hellersdorf (63 Prozent) und in Spandau (50 Prozent) wurden im letzten Jahr mindestens die Hälfte der Finanzmittel für Energiesparmaßnahmen verbaut.

Ein regionaler Vergleich ist allerdings schwierig, weil in manchen Bezirken die Sanierung von Außensportflächen im Vordergrund steht, in anderen Bezirken werden hauptsächlich Sporthallen saniert. Im laufenden Jahr wurde nur noch in 39 Fällen die Sanierung bezirklicher Sportstätten genehmigt. Der angemeldete Bedarf scheint dringlich zu sein, denn zwischen 2011 und 2013 haben die Bezirke alle genehmigten Sanierungen umgesetzt und abgerechnet.

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