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Daniel Ginczek ist zurzeit der überragende Mann beim FC St. Pauli und hat schon 11 Saisontreffer erzielt.

© dpa

St. Pauli gegen Regensburg: "Das wichtigste Spiel der Saison"

Nur noch eine Woche bis zum großen Kracher zwischen Union und St. Pauli. Wen interessierts? Am Millerntor noch niemanden. Die Paulianer treten heute im wichtigen Kellerduell gegen Jahn Regensburg an.

Das Spiel wirft in Fankreisen bereits seine Schatten voraus. Am kommenden Freitag treffen Union und St. Pauli aufeinander. Kultklub trifft auf Kultklub. Halber Aufstiegskandidat auf halben Abstiegskandidat. St.Pauli-Trainer Michael Frontzeck ist gedanklich noch nicht ganz so weit wie einige Fans. Er hat mit seiner Mannschaft heute Abend erst einmal eine weniger glanzvolle Aufgabe zu lösen. Jahn Regensburg, der Letzte der Zweiten Liga, ist am Millerntor zu Gast und für Frontzecks Team geht es darum, den positiven Trend der letzten Partien zu nutzen und mit viel Selbstvertrauen und vor allem einem beruhigenden Punktepolster nach Berlin zu fahren.

Aus den letzten beiden Spielen holten die Hamburger die volle Punktzahl und fingen kein Gegentor. Besonders Mittelstürmer Daniel Ginczek und Torwart Philipp Tschauner sind in sehr guter Form. Der von Doublesieger Borussia Dortmund ausgeliehene Ginczek traf vier Mal in den beiden vergangenen Spielen. Den entscheidenden Elfmeter zum 1:0 gegen den VFR Aalen am vergangenen Wochenende holte er nicht nur heraus, sondern verwandelte ihn auch eiskalt. Tschauner dagegen parierte mehrere Male stark und hielt St. Pauli im Spiel. Wie wichtig der Sieg war, zeigt ein Blick auf die Tabelle. St. Pauli liegt mit 29 Punkten auf dem 12. Tabellenplatz und somit fünf Punkte vor dem Relegationsplatz. Ein Sieg gegen Tabellenschlusslicht Regensburg würde die mit einigen Ambitionen in die Saison gestarteten Hamburger über die magische 30-Punkte-Marke hieven und dem Klassenerhalt ein großes Stück näherbringen. Regensburg fehlen dagegen bereits sieben Punkte zum rettenden Ufer. Ein Dreier ist somit fast Pflicht.

St.Pauli-Trainer Michael Frontzeck erwartet daher ein „Geduldsspiel“ und warnt eindringlich vor den Oberpfälzern. „Fakt ist, dass sie die letzten zwei Auswärtsspiele nicht verloren haben. Ich habe sie beim Unentschieden in Cottbus gesehen, bei dem sie sehr gefährliche Konter gefahren haben und das Spiel auch hätten gewinnen können.“ Allgemein bewertet er die Liga als sehr ausgeglichen und appelliert daher an die so genannten Sekundärtugenden: „Regensburg wird kratzen und beißen, um gegen uns in die Punkte zu kommen. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Meine Spieler wissen, dass sie nichts geschenkt bekommen. Wichtig ist, dass wir geduldig sind und die gleiche Leidenschaft und den gleichen Kampfgeist auf den Platz bringen, wie in den letzten Spielen.“

Verzichten muss der Coach bei seinem Vorhaben auf mehrere wichtige Stammkräfte. Mittelfeldmann Fin Bartels laboriert weiterhin an einem Muskelfaserriss, kann wohl erst wieder gegen Union auflaufen. Die wichtigen Stützen Kevin Schindler und Florian Mohr fehlen ebenfalls. Kapitän Fabian Boll ist noch nicht hundertprozentig fit, steht aber wenigstens im Kader. Schlimmer hat es dagegen das 20-jährige Mittelfeld-Talent Christopher Buchtmann getroffen. Der Spielmacher wurde bereits am Donnerstag am Mittelfuß operiert und wird für längere Zeit ausfallen. Wer ihn ersetzt, Lennart Thy oder Dennis Daube, ist noch nicht klar. Fakt ist aber, dass sich die Spieler voll und ganz auf das heutige Duell konzentrieren und keine Sekunde an Union denken. Für Torhüter Philipp Tschauner ist die heutige Partie sogar „mit das wichtigste Spiel der Saison“. Nicht nur wegen der fünf Punkte Abstand, sondern auch, weil man noch eine Rechnung offen habe. Das Hinspiel ging schließlich mit 0:3 verloren.

Sebastian Schuldt

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