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Berlin: Staatsanwaltschaft ermittelt im Fall Sürücü wegen Missbrauchs

Im Fall der getöteten DeutschTürkin Hatun Sürücü ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt auch wegen sexuellen Missbrauchs. Die junge Frau soll gegenüber Freunden angegeben haben, im Alter von 15 Jahren von einem ihrer fünf Brüder vergewaltigt worden zu sein.

Im Fall der getöteten DeutschTürkin Hatun Sürücü ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt auch wegen sexuellen Missbrauchs. Die junge Frau soll gegenüber Freunden angegeben haben, im Alter von 15 Jahren von einem ihrer fünf Brüder vergewaltigt worden zu sein. Die Umstände eines möglichen Übergriffs stünden derzeit nicht fest und seien Gegenstand einer Untersuchung, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Michael Grunwald.

Die 23-jährige Hattun Sürücü, die im Alter von 15 Jahren in der Türkei zwangsverheiratet worden war, war am 7. Februar in Tempelhof mit drei Schüssen in den Kopf getötet worden. Die Staatsanwaltschaft hatte vergangene Woche Anklage gegen drei ihrer Brüder erhoben. Sie sollen den Lebensstil der geschiedenen Mutter eines fünfjährigen Sohnes als „Kränkung der Familienehre“ empfunden haben.

Die Rechtsanwältin und Trägerin des Berliner Frauenpreises 2004, Seyran Ates, die eine Mahnwache für Sürücü organisiert hatte und sich offensiv gegen Zwangsheirat einsetzt, hat am Dienstag erstmals eine „Hass-E-Mail“ erhalten. Darin sei sie von einem offenbar türkischen Absender aufgefordert worden, sich um „missbrauchte deutsche Kinder anstatt um muslimische Zwangsehen“ zu kümmern. In dem Schreiben werde behauptet, Zwangsehen seien nur ein „kurdisches Problem“. ddp

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