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Stadtentwicklung: Mediaspree-Areal trotzt der Krise

Hochtief will am Osthafen bauen, am Ostbahnhof soll ein Hotel entstehen und das Modecenter Labels II ist schon fast voll vermietet. Das Entwicklungsgebiet "Mediaspree" boomt trotz Finanzkrise.

Das Entwicklungsgebiet „Mediaspree“ boomt trotz der Finanzkrise. Der Neubau des Modecenters „Labels II“ am Osthafen ist lange vor seiner Eröffnung im Juli zu über 80 Prozent vermietet. Das sagte der Bauherr des Gebäudes dem Tagesspiegel. Und Projektentwickler Jürgen Kilian bestätigte auf Anfrage, dass der Start für den Bau eines Hotels mit 280 Zimmern gegenüber dem Ostbahnhof unmittelbar bevorstehe. Sogar die Nachfrage nach Gewerbeflächen ist auf dem Areal groß: Deshalb treibt Hochtief Pläne für einen weiteren Neubau an der Elsenbrücke am Osthafen voran. Eine Sprecherin des Konzerns bestätigte, dass „Verhandlungen mit einem Großnutzer“ liefen. In der Branche heißt es sogar, dieser stehe bereits fest.

Das Modecenter Labels profitiert laut Geschäftsführer Stefan Sihler, der zugleich Vorstandschef der Investorengemeinschaft Mediaspree ist, stark von der Rückkehr der Messe Bread and Butter nach Berlin: „Das ist Gottes Segen“, sagte er. Denn infolge dieser Entscheidung hätten Konzerne wie Puma, Camel Lifestyle und s.Oliver Flächen in dem im Bau befindlichen „Labels II“ gemietet. Auch die Nachfrage nach Büroflächen für Unternehmen aus der Kreativwirtschaft ist auf dem Mediaspree-Gebiet ungebrochen. So erklären Beobachter den Nachdruck, mit dem Hochtief seine Neubaupläne vorantreibt. Der Baukonzern hat ein Grundstück von der landeseigenen Behala gekauft. Die Fläche liegt zwischen dem Sitz des Musikkonzerns MTV und dem derzeit im Bau befindlichen NH-Hotel.

Bauherr des NH-Hotels ist der japanische Konzern Nippon Development Corporation. Das Projekt bekommt bald Konkurrenz auf dem Media-Spree-Areal: Am Ostbahnhof steht der Baustart für ein weiteres Hotel unmittelbar bevor. Projektentwickler ist Jürgen Kilian. Rund 28 Millionen Euro will er investieren. Vorangegangen war ein langwieriger Genehmigungsprozess, der, wie gestern berichtet, durch einen Kompromiss zwischen Senat und Bezirk nun Rechtskraft erlangen kann. Nun soll am Spreeufer ein zehn Meter breiter Grünstreifen unbebaut bleiben.

Das Hotel-Grundstück liegt gegenüber dem Ostbahnhof, und Kilian sagt: „Es laufen die Schlussverhandlungen mit einem Hotelbetreiber.“ Dessen Namen will er erst dann nennen, wenn der Vertrag unterschrieben ist. Er rechnet allerdings in Kürze mit dem Baustart. Die Risiken für Hotelbetreiber seien an diesem Standort gering, so Kilian: Das Ibis-Hotel und andere Häuser seien bereits vor der Errichtung der benachbarten O2-Arena zu 90 Prozent ausgelastet gewesen. Der Erfolg der Eventhalle hätte die Zahl der Buchungen weiter erhöht. In wenigen Jahren profitiere das Gebiet von den Besuchern, die am Flughafen Berlin-Brandenburg International landen. Der Airport sei vom Ostbahnhof in kaum 20 Minuten erreichbar. Daher rechnet Kilian mit weiteren Hotelneubauten. Er selbst habe mit mehreren Interessenten verhandelt.

Bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ist man über den Boom in dem Gebiet nicht überrascht: „Die Diskussion um die Bürgerinitiative Mediaspree hat den falschen Eindruck erweckt, als könnten Projekte grundsätzlich in Frage gestellt werden“, sagt der zuständige Abteilungsleiter Manfred Kühne. Das wichtigste strategische Ziel von Senat und Bezirken sei eine durchgängige Öffnung der Ufer für die Berliner. Die überarbeiteten Baupläne stellten sicher, dass eine „angemessene Promenade“ entsteht. Umstritten blieben aber Pläne für ein Hochhaus an der Elsenbrücke sowie Höhe und Dichte von Neubauten auf dem „Dämisol-Gelände“ an der Schillingbrücke.  

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