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50 Cent

© AFP

50 Cent: Wie immer mit Gewehr

Auftritt der Woche: Am Sonntag rappt 50 Cent im Velodrom. Das Gangsta-Großmaul gibt sich derzeit höflich – aber auch gefährlich.

Normalerweise ist 50 Cent ja ein ausgesprochenes Großmaul. Doch auf seiner aktuellen Deutschlandtour gibt er sich höflich und kleinlaut. Beim Konzert letzte Woche in Frankfurt soll er zum Schluss sogar „Auf Wiedersehen“ gesagt haben. Auf Deutsch. So kennt man ihn gar nicht.

50 Cent hat auch allen Grund, dankbar zu sein: Seine europäischen Fans haben ihm gerade vor einer großen Blamage bewahrt. Im September hatte der 31-Jährige angekündigt, seine Karriere aufzugeben, falls er von seinem neuen Album „Curtis“ weniger Exemplare verkaufen würde als sein Rap-Konkurrent Kayne West von dessem neuestem Werk. Eine Woche nach Verkaufsstart in den USA sah es so aus, als ob 50 Cent das Duell haushoch verlieren würde. Dann die rettende Nachricht: In Europa liegt der Rapper bei den Plattenverkäufen vorn. Und zählt man alle Zahlen zusammen – und das hat 50 Cent sofort getan – ist er Gesamtsieger. Glück gehabt.

Diesen Sonntag tritt der New Yorker mit seiner Crew im Velodrom auf. Und um die Beinahe-Schmach vergessen zu machen, hat sich 50 Cent eine besonders knallige Show einfallen lassen: Auf eine riesige Leinwand werden die größten Statussymbole projiziert, auf die ein Gangsta-Rapper stolz sein kann: aufgemotzte Autos, schöne Frauen und Waffen. Vor allem Waffen. Kayne West mag in seiner Heimat der beliebtere Rapper sein – 50 Cent ist definitiv der härtere Typ, er kann eine echte Gangsta- Vergangenheit vorweisen: Curtis James Jackson, so heißt er eigentlich, ist in einer üblen Gegend in Queens aufgewachsen. Seine Mutter war Crack-Dealerin, er selbst war in Bandenkämpfe verwickelt und hat nach eigenen Angaben neun Schussverletzungen überlebt. Um so eine Biografie beneiden ihn auch deutsche Rapper.

Im Sommer war 50 Cent schon einmal in Berlin. Da richtete seine Plattenfirma eine Grillparty für ihn aus. Auf dem Dach des E-Werks mit Panorama-Aussicht. Das hat ihm gefallen. Und dann ist da noch die Begegnung mit Sarah Connor auf einer Party. Er soll sie angeflirtet und sie ihn abgewiesen haben. „Was für ein Quatsch“, sagt 50 Cent. „Ich war nur höflich, das haben andere vielleicht falsch verstanden.“ Falls es mit der Musik weiter bergab geht, kann 50 Cent umsatteln und Filmkarriere machen. Er hat bereits einen Streifen mit Robert de Niro und Al Pacino gedreht, „Righteous Kill“ ist der Titel. Das sei mal eine ganz andere, spannende Erfahrung gewesen, sagt er. Was er gespielt habe? Einen Drogendealer.

Das Konzert beginnt am Sonntag um 20 Uhr. Es gibt noch Karten für 50 Euro unter www.berlin-ticket.de

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