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Stadtleben: Außen Glamour, innen lange Reden

Die riesige rote Aids-Soli-Schleife draußen vor dem Goya am Nollendorfplatz war glamourös. Drinnen herrschte dann aber der präsidiale Ernst einer Krankenkassen-Jahreshauptversammlung mit anschließendem Umtrunk.

Die riesige rote Aids-Soli-Schleife draußen vor dem Goya am Nollendorfplatz war glamourös. Drinnen herrschte dann aber der präsidiale Ernst einer Krankenkassen-Jahreshauptversammlung mit anschließendem Umtrunk. Die Deutsche Aids-Hilfe empfing Donnerstagabend zum Weltaidstag. Seit 25 Jahren bündelt der in Berlin gegründete Dachverband der Selbsthilfegruppen immer erfolgreicher die Lobbyarbeit der Menschen mit HIV und Aids und kämpft über Deutschlands Grenzen hinaus für Prävention und Toleranz. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, die diese Arbeit würdigen wollte, musste sich leider kurzfristig von ihrer Staatssekretärin vertreten lassen.

Für ein wenig Frohsinn zwischen den nachdenklich-stolzen, aber vor allem langen Festreden sorgte das Radiomoderatorenduo Volker Wieprecht und Robert Skupin, die eingangs kurz und knackig an das Klima der Angst und Ausgrenzung vor 25 Jahren erinnerten, als Aids noch als „Schwulenseuche“ und Schlimmeres diffamiert wurde. Davon ist zum Glück inzwischen nicht mehr die Rede, wie die anwesenden Diplomaten und Abgeordneten im feinen Zwirn bewiesen. Volker Beck und Renate Künast von den Grünen saßen ganz vorne. Und Letztere wurde dann von Wieprecht und Skupin auch prompt in einer kleinen Spieleinlage verdutzt auf die Bühne gezerrt. Romy Haag und andere Gäste kämpften mit ihren schweren Augenlidern. Doch als die in roten Samt gewickelte Entertainerin Gayle Tufts die Showbühne betrat, kam wieder Leben in die Bude. Später gab’s dann sogar Tanz und Sekt sowieso. gba

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