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Charlottenburg: Grüner Mittelstreifen für Tauentzien

Die Tauentzienstraße soll eine durchgängige und begrünte Promenade auf dem Mittelstreifen erhalten. Derzeit durchbricht dort noch Autoverkehr den Weg der Fußgänger. Die Händler hätten aber lieber breitere Gehsteige.

Neben dem Pflaster in der Straßenmitte wächst Gras, in festem Abstand sind Blumenbeete angelegt. Nun sollen Bäume gepflanzt und mehr Bänke aufgestellt werden, teilte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) am Dienstag mit. Um einen barrierefreien Weg zu schaffen, werde die Durchfahrt über die Marburger Straße am Europa-Center geschlossen. Wie die Kreuzung mit der Nürnberger Straße einmal aussehen soll, will Junge-Reyer noch prüfen. Außerdem erwägen die Stadtplaner, mit Kiosken oder Objekten wie einem historischen Straßenbahnzug die Aufmerksamkeit auf die Promenade zu lenken.

Hintergrund der Umgestaltung ist, dass die BVG am Tauentzien bis Ende 2010 den U-Bahntunnel saniert. Deshalb muss die Straßendecke ohnehin aufgebrochen werden. 620 000 Euro aus dem Programm „Aktive Stadtzentren“ stellt der Senat für das neue Gesicht der Einkaufsstraße zur Verfügung – und erntet dennoch Kritik. Die örtlichen Händler hätten sich vor allem eine Verbreiterung der Gehwege gewünscht. „Dann hätten die Lokale mehr Tische und Stühle nach draußen stellen können“, sagt Gottfried Kupsch, Vorstandsmitglied der AG City. Der Mittelstreifen hingegen bleibe wohl auch nach einem Umbau menschenleer. AG City, Industrie- und Handelskammer (IHK) und Bezirkspolitiker beklagen außerdem, nicht frühzeitig an der Planung beteiligt worden zu sein. „Wir sind gänzlich übergangen worden“, schimpft Oliver Schworck (SPD), Verkehrsstadtrat in Tempelhof-Schöneberg.

Anlass für Unmut gab vergangene Woche Senatsbaudirektorin Regula Lüscher in einer Sitzung der Lenkungsgruppe City-West. Dort präsentierte sie auch eine Bauvariante mit breiteren Bürgersteigen für rund zwei Millionen Euro, die sie als unfinanzierbar sogleich verwarf. Händler Kupsch glaubt hingegen, dass sich die Mehrkosten über Nutzungsgebühren für den breiteren Gehweg refinanziert hätten. „Wir hoffen, jetzt wenigstens an der Detailplanung frühzeitig beteiligt zu werden“, fordert Jochen Brückmann, Stadtentwicklungsexperte der IHK. wek

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