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Integration: Neukölln glänzt mit Vorzeige-Projekt

Integration muss im Kleinen beginnen: Die Deutsch-Arabische unabhängige Gemeinde setzt sich ehrenamtlich für Migrantenkinder und deren Familien ein. Ziel ist die Gewaltprävention. Ein "ausgezeichnetes" Integrationsbeispiel.

"Ein friedliches Zusammenleben funktioniert nur, wenn die Communities sich einschalten." Die Berliner Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (Linke) lobt die Deutsch-Arabische unabhängige Gemeinde (DAUG) für ihre Jugendarbeit zur Gewaltprävention in Neukölln. Die Rolle der Eltern darf dabei nicht unterschätzt werden. Der Verein verfolgt deshalb "genau den richtigen Ansatz", betont die Senatorin.

Seit Mai 2006 ist DAUG im Neuköllner Kiez aktiv. Im vergangenen Jahr wurde der Gemeinde für ihre Arbeit der Integrationspreis verliehen. Der Vize-Vorsitzende Nader Khalil erläutert, der Verein sei Ansprechpartner für arabische Familien. "Wir holen die Eltern mit ins Boot". Sie sollen beispielsweise bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz ihrer Kinder stärker einbezogen werden. Der Verein bietet deshalb auch Sprachkurse für Eltern an, er hilft zudem bei Übersetzungen, Anträgen und Familienproblemen.

30 ehrenamtliche Mitglieder für 45 Jugendliche

Die 30 ehrenamtlichen Mitarbeiter wollen die Anonymität überwinden und machen deshalb auch Hausbesuche. "Wir versuchen, dass im Kiez jeder auf jeden aufpasst", berichtet Khalil. So sollen auch Jugendliche mit Vorstrafen wieder in die Gesellschaft integriert werden. "Wir wollen Werte vermitteln", bekräftigt der Vereinsvize. Die jungen Menschen sollen lernen, "Probleme statt mit der Faust mit dem Kopf anzugehen".

DAUG versteht sich als Schnittstelle. "Wir überbrücken die Schwierigkeit, an die Familien ranzukommen", sagt Khalil. Der Verein arbeitet mit Schulen, Polizei und Jugendamt zusammen. Derzeit kümmert sich die Gemeinde um 45 Jugendliche. In den kommenden Wochen wollen sieben arabische Vereine im Kiez zudem gemeinsam ein Integrationszentrum eröffnen. (sba/ddp)

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