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Party im Spreepark: Techno zwischen Urzeit-Echsen

Am Wochenende wurde erstmals wieder im brachliegenden Spreepark gefeiert. Die Musik war allerdings etwas anders als es früher im DDR-Vergnügungspark im Plänterwald üblich war.

In dem runden Amphitheater, wo einst das Zirkuszelt des Spreeparks stand, tanzt eine junge Frau in grellgelben Leggins. Ein DJ legt Technomusik auf. Rob fotografiert ihn, Sander holt sich erst mal ein Bier. Es ist Samstagabend, das zweitägige „Luna Land Festival“ läuft gut an, mehrere tausend Besucher bevölkern ein Drittel des einstigen Vergnügungsparks im Plänterwald. Sander und Rob sind aus Amsterdam zu Besuch in Berlin. „Ich dachte, das wäre mehr underground hier“, sagt Sander. Aber die skurrile Kulisse beeindruckt ihn trotzdem: das illuminierte, vor sich hinrostende Riesenrad im Hintergrund, die bunten Fassaden der alten Rummelplatz-Häuschen.

Der seit 2002 brachliegende Spreepark kommt an diesem Wochenende ziemlich aufgeräumt daher. In den ehemaligen Kassenhäuschen lagern keine Schutthaufen mehr, sondern Steaks und Bier, Crêpeteig, Popcorn, Limetten für Cuba Libres. Zwischen umgekippten Riesen-Dinos stehen Liegestühle. Von den Bäumen baumeln Plastik-Trillerpfeifen, Bauzäune und rot-weißes Absperrband begrenzen das Partygelände, überall passen Sicherheitsmänner auf – insgesamt 55.

Erstmals seit dem Ende des Vergnügungsparks vor acht Jahren wird hier nun wieder zwischen stillgelegten Achterbahnen und Karussells gefeiert. Chris Tan und ihre Tochter Jenny haben mit ihrer Eventagentur das „Luna Land Festival“ am Samstag und Sonntag organisiert. Insgesamt kamen etwa 4000 Besucher. „Nach acht Jahren Totenstille soll das ein erster Anfang sein“, sagt Chris Tan. „Vielleicht findet sich ja ein Investor, der ein Konzept ausarbeitet.“ Interessiert an einer Übernahme des Parks, dessen Areal dem Land gehört, ist wie berichtet die Bar 25. Sie muss in Kürze ihr jetziges Gelände am Spreeufer in Mitte verlassen.

Ob das „Luna Land Festival“ wiederholt wird, bleibt abzuwarten. Der Chef der zuständigen Sicherheitsfirma, Gerd Emge, wäre dabei: „Es sieht doch ganz positiv aus“, sagt er. Vorerst beschränkt sich die Nutzung des Parks allerdings auf sonntägliche Führungen.

Sonntags ab 13 Uhr Rundgänge. Infos auf der Website des Sicherheitsdienstes Emge: www.emge-sicherheit.de.

Anne-Sophie Lang

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