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Stadtleben: Paul und Paula sei Dank

Es war die prägende Rolle seiner Karriere, und auch 35 Jahre nachdem er sie gespielt hat, scheint sie ihn nicht loszulassen. Der Paul in „Die Legende von Paul und Paula“ machte Winfried Glatzeder 1973 zu einem der bekanntesten Schauspieler der DDR.

Es war die prägende Rolle seiner Karriere, und auch 35 Jahre nachdem er sie gespielt hat, scheint sie ihn nicht loszulassen. Der Paul in „Die Legende von Paul und Paula“ machte Winfried Glatzeder 1973 zu einem der bekanntesten Schauspieler der DDR. Jetzt ist er wieder an der Seite von Angelica Domröse zu sehen, der Paula von damals, am Potsdamer Hans-Otto- Theater. Außerdem hat er gerade seine Autobiografie „Paul und ich“ veröffentlich. „Ich profitiere nach wie vor von der Rolle“, sagte Glatzeder dann auch bei einer Diskussion mit seiner Schauspielerkollegin am Pariser Platz am Montagabend. Dort, vor einigen hundert geladenen Gästen, fühlte er sich wohl. Denn solche Veranstaltungen schmeicheln der schauspielerischen Eitelkeit, die Glatzeder unumwunden zugibt: „Ich bin geil auf Erfolg“, sagte er. Und so ließen sich Glatzeder und Domröse das Rampenlicht auch nicht vom Gesprächsleiter, dem Radio-Eins-Moderator Knut Elstermann streitig machen – der war schnell abgemeldet. Dafür stritten sich die Darsteller über die Interpretation von „Paul und Paula“. War Regisseur Heiner Carow nun ein Freund der sozialistischen Idee vom Neuen Menschen, wie Glatzeder sagt? Oder stieß ihn das völlige Überkommen der Vergangenheit ab, wie Domröse behauptet? Einigen konnten sie sich nicht – und zu klären ist es nicht mehr. Carow verstarb 1997. Die Stimmung ließen sich die beiden durch den Streit aber nicht verderben. Denn eigentlich mögen sie sich. „Sonst“, sagte Glatzeder, „kann man keine Liebesszene vor 40 Leuten spielen.“ pjh

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