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STADTMENSCHEN: Knorkator lösen sich auf

Warum dieser Band nie der ganz große Durchbruch gelungen ist, bleibt wohl ein Mysterium der Musikgeschichte. Lag es am äußeren Erscheinungsbild der Gruppe – an den vielen Tätowierungen und den erbarmungslos entblößten Bierbäuchen?

Warum dieser Band nie der ganz große Durchbruch gelungen ist, bleibt wohl ein Mysterium der Musikgeschichte. Lag es am äußeren Erscheinungsbild der Gruppe – an den vielen Tätowierungen und den erbarmungslos entblößten Bierbäuchen? Lag es daran, dass die leisen Zwischentöne in Liedern wie „Ich hasse Musik“, „Ich verachte Jugendliche“ oder „Tötet sie alle“ vom Mainstream schlicht überhört wurden? Oder war die Welt einfach noch nicht bereit für Bühnenshows, bei denen Musiker mit Toastbrot und Klobürsten um sich werfen und immer wieder mit einer riesigen Schaumstoffkeule aufs Publikum eindreschen? Fakt ist: Über Platz 27 der deutschen Charts ist die Berliner Krawallbande Knorkator in den letzten 14 Jahren nicht hinausgekommen. Jetzt hat sie beschlossen, sich zum Jahresende aufzulösen – weil die Einnahmen aus dem Musikgeschäft nicht zum Leben reichen und weil Keyboarder Alf Ator nach Thailand zieht. Vorher geht Ator, der dieses Jahr als Verfasser des Buchs „Die satanischen Achillesferse“ einiges Aufsehen erregt hat, nochmal mit seinen Kollegen Stumpen, Buzz Dee und Tim Buktu auf Abschiedstour. Die endet am 5. Dezember in der Columbiahalle. Für das letzte Konzert der „meisten Band der Welt“ (Eigenwerbung) wird viel Prominenz im Publikum erwartet, unter anderem Ärzte-Bassist Rod González, der Knorkator einst entdeckt hat. sel

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