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STADTMENSCHEN: Prinz muss putzen

Ferfried von Hohenzollern zu Freizeitarbeit verurteilt

Der Prinz könnte demnächst in einem Park einen Besen schwingen. Oder er renoviert ein Klassenzimmer. Es könne auch sein, dass Ferfried von Hohenzollern in einem Heim putzt oder bei der Ausgabe des Essens hilft. Fest steht: Der 65-Jährige soll die Ärmel zum Wohle anderer hochkrempeln. Wenn er 150 Stunden gemeinnützige Arbeit geleistet hat, wird ein Betrugsverfahren gegen ihn endgültig eingestellt. Das hat gestern ein Amtsgericht in Tiergarten entschieden.

Der Prinz hätte eigentlich persönlich zum Prozess erscheinen sollen. Doch er blieb in England, wo er seit einiger Zeit lebt. Er könne sich die Anfahrt nicht leisten, hieß es. Seine Schulden sollen inzwischen so hoch sein, dass für des Prinzens Gläubiger keine Aussicht auf Rückzahlung besteht. Um Geld ging es auch in dem Berliner Verfahren. Eine Rechtsanwaltskanzlei, die mehrfach in seinem Auftrag tätig wurde, wartet bis heute auf ihre Honorare.

Betrug – so sah es die Staatsanwaltschaft. Erst flatterte dem Hohenzollern-Prinzen ein Strafbefehl ins Haus, dann gab es im vergangenen Dezember eine erste Verhandlung. Der adlige Angeklagte und die Kanzlei hatten sich in der Zwischenzeit auf die Zahlung von 1500 Euro geeinigt. Da entschied das Gericht: Zahlt der Prinz die Summe, wird das Verfahren eingestellt. Der Sohn wollte für den Vater die Geldauflage begleichen, hieß es. Bei guten Worten blieb es dann. Geld jedenfalls floss nicht.

So kam es zu einem weiteren Gerichtstermin. Ob der Prinz ordentlich geladen wurde, ließ sich nicht feststellen. Er lebt ja auf der Insel, angeblich in Nähe der Kanalküste. Aber dazu wollte keiner der Prozessbeteiligten etwas sagen. Der Adelsspross hatte sich nach einer Reihe Skandalgeschichten an der Seite von Tatjana Gsell und der Trennung von der Witwe des Schönheitschirurgen Franz Gsell zurückgezogen. Nun wartet Berlin auf ihn. Die Gerichtshilfe wird ihm einen passenden Job suchen. Für die 150 Stunden hat er dann sechs Monate Zeit. K. G.

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