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Stadtleben: Stimme des Nordens

Wencke Myhre startet morgen im Friedrichstadtpalast ihre Deutschlandtour Die vierfache Mutter will eine Show von Grieg bis Abba bieten

Sie machte „ein knallrotes Gummiboot“ und einen „Sonntag im Bett“ zu Schlager-Hits. Sie sang „Ein Hoch der Liebe“ und gewann 1966 mit dem Rat: „Beiß nicht gleich in jeden Apfel“ in Baden-Baden die Deutschen Schlager-Festspiele. Das war hierzulande der Durchbruch der jungen Sängerin aus dem hohen Norden – Wencke Myhre. Unter dem Namen wurde die Sängerin, Entertainerin und Showmasterin nicht nur in ihrer norwegischen Heimat und in Skandinavien, sondern auch beim mitteleuropäischen Publikum bekannt.

Wenche Synnøve Myhre, wie sie eigentlich heißt, bekam mit 13 Jahren ihren ersten Plattenvertrag, als sie in Oslo einen Talentwettbewerb gewann. Heute ist sie 61 Jahre alt, vierfache Mutter und sechsfache Oma, trägt den Ritterorden 1. Klasse des Königlich Norwegischen St. Olavs Ordens und wurde in Deutschland für ihre Verdienste um die deutsch-norwegische Freundschaft mit dem Willy-Brandt-Preis geehrt. Und eigentlich könnte sie sich zur Ruhe setzen und auf ihrer kleinen Insel vor Oslo die Natur, Wind und Wellen genießen. Das macht der Star auch, aber nur, um zu entspannen und mit frischen Kräften zu neuen Ufern aufzubrechen – zum Beispiel am morgigen Montag nach Berlin.

„Die Wencke Myhre Show mit großem Orchester“ steht am 28. April im Friedrichstadtpalast auf dem Abendprogramm – mit dem Konzert startet die Sängerin ihre Deutschlandtour, schon einen Tag später tritt sie im Gewandhaus Leipzig auf. Mit einer Personalityshow meldet sich die Entertainerin bei ihren hiesigen Fans zurück, die ihr zuletzt 2004 in der gemeinsamen Show mit ihren Kolleginnen Gitte Haenning und Siw Malmkvist Beifall zollten. „Wir freuen uns auf die Tour in Deutschland“, verkündet Wencke auf ihrer Homepage – „wir“ steht auch für Anders Eljas. „Ein toller Mann, mit dem man viel Spaß haben kann“, verriet sie jüngst im Fernsehen über ihren Lebensgefährten. „Liebe auf den zweiten Blick“ sei es gewesen. Amor habe sozusagen bei der Arbeit zugeschlagen.

Wie sich die glückliche Verbindung musikalisch auswirkt, kann man heute Abend erleben – der Schwede steht als Dirigent, Arrangeur und Pianist neben Wencke auf der Bühne. Großes Entertainment will sie mit ihrer Show anbieten – Sounds aus dem hohen Norden, Klassik und Volksmusik, sozusagen eine musikalische Reise von Grieg bis Abba. Das knallrote Gummiboot wird sie sicher auch mit vom Stapel lassen – hat sie ihre Ohrwürmer doch nicht satt, sie sind ihr ans Herz gewachsen.

Die Wencke Myhre Show mit großem Orchester, Friedrichstadtpalast, 28. April, 20 Uhr, Ticket-Telefon: 61 10 13 13. Preise: 41 Euro bis 55 Euro.

Heidemarie Mazuhn

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