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Gianna

© dpa

Zoo Berlin: Knut soll bald eine Gefährtin bekommen

Die langen einsamen Zoonächte haben für Eisbär Knut ein Ende - er soll bald eine Gefährtin bekommen. Gianna heißt die Eisbär-Dame, die der Münchener Tierpark nach Berlin geben will.

Eisbär Knut, das bekannteste Zootier der Welt, wird wohl bald nicht mehr alleine leben. Wie der Münchener Tierpark Hellabrunn dem Tagesspiegel auf Anfrage mitteilte, will er seine knapp drei Jahre alte Jungbärin Gianna in Kürze in den Zoo nach Berlin geben. Dies sei mit dem Vorstand des Zoos in Berlin abgesprochen, sagte Henning Wiesner, Zoologischer Chef des Tierparks Hellabrunn.

Die ursprünglich aus Italien stammende und nach Rocksängerin Gianna Nannini benannte Bärin könnte Mitte September zu Knut ziehen – dann wird die Eisbärenanlage in München umgebaut. Die aufgeweckte Bärin hatte sich überdies mit dem über neun Jahre alten Eisbären Yoghi nicht besonders verstanden, so dass sie mit Lisa zusammenlebt - Knuts Oma.

Gianna werde, wie auch bei anderen Eisbär-Paaren üblich, wohl nur vorübergehend in Berlin leben und dann wieder zurückkehren. In der Natur sind Eisbären Einzelgänger. Die Jungbärin werde auf einem Laster transportiert. Beim Zoo Berlin wollte Vorstand Bernhard Blaszkiewitz die Nachricht aus München gestern nicht bestätigen.

Wie berichtet, will der Zoo Berlin für Knut ein neues Gehege bauen. Gianna würde nun aber noch auf seine alte Anlage im Zoo ziehen. Die bietet 570 Quadratmeter Platz – für ein Eisbärenpaar sieht der deutsche Gesetzgeber 200 Quadratmeter als Minimum an Bewegungsfreiheit vor. Die tierschutzpolitischen Experten im Bundestag modernisieren gerade die Platzvorgaben für Zootiere.

Knut hat derzeit auch hinter den Kulissen keinen Kontakt zu Artgenossen. Durch seine Gitterstäbe im Innengehege kann er aber die dort frei lebende Kragenbärin sowie die Zookatze beschnüffeln. An Gianna würde der Eisbär durch ein „Schmusegitter“ gewöhnt, bevor man sie zusammenführt. Das kann Tage dauern, aber auch Wochen. Bärenkurator Heiner Klös ist überzeugt, dass sich der handaufgezogene Eisbär, wie Vatertier Lars mit gutem Charakter, instinktiv mit einer Eisbärin gut verstehen würde. Geschlechtsreif ist Knut erst in etwa zwei Jahren.

Klös zufolge ist der Zoo sehr verärgert über Besucher, die Knut verbotenerweise füttern. Das könne dem Tier schaden. Doris Webb von der Initiative „Knut forever in Berlin“ zeigte sich erfreut über eine Sozialpartnerin und mehr Abwechslung fürs Klimaschutzsymboltier.

Annette Kögel

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