zum Hauptinhalt

Berlin: Stadtmenschen: Gastliche Erdgeister

Deutsche Oper, Samstagabend: Vermutlich hatten die emsigen Erdgeister, die gerade noch in Heinrich Marschners schon fast vergessener romantischer Oper "Hans Heiling" ihr Unwesen auf der Bühne getrieben hatten, nach dem Fallen des letzten Premierenvorhangs noch einmal kräftig mit Hand angelegt: In beinahe menschenunmöglicher Geschwindigkeit verwandelte sich die Hinterbühne der Deutschen Oper in einen festlichen Ballsaal. Der Schlussapplaus war kaum verhallt, da waren nicht nur Lüster und Tapisserien, sondern auch ein üppiges Büffet nebst Cocktail-Bar und sogar eine echte Tanzkapelle herbeigezaubert.

Deutsche Oper, Samstagabend: Vermutlich hatten die emsigen Erdgeister, die gerade noch in Heinrich Marschners schon fast vergessener romantischer Oper "Hans Heiling" ihr Unwesen auf der Bühne getrieben hatten, nach dem Fallen des letzten Premierenvorhangs noch einmal kräftig mit Hand angelegt: In beinahe menschenunmöglicher Geschwindigkeit verwandelte sich die Hinterbühne der Deutschen Oper in einen festlichen Ballsaal. Der Schlussapplaus war kaum verhallt, da waren nicht nur Lüster und Tapisserien, sondern auch ein üppiges Büffet nebst Cocktail-Bar und sogar eine echte Tanzkapelle herbeigezaubert.

Zuhaus zu feiern, sei doch viel schöner als ins Hotel zu gehen, hatte der kommissarische Intendant André Schmitz befunden - und mit einer Begrüßungsansprache die Zeichen gleich auf lockere Stimmung gesetzt: Der veroperte Mutter-Sohn-Konflikt komme am Vorabend des Muttertags doch gerade recht, flachste Schmitz, und die Kritiker, die immer das Besondere fordern würden, könnten sich über diese Biedermeier-Rarität nun wirklich nicht beschweren.

Christian Thielemann, der Generalmusikdirektor des Hauses, hatte sich Marschners Oper gewünscht, und die bejubelte Premiere zeigte, dass auch die Neugier auf unbekannte Opern ein Haus füllen kann: Neben Kultursenator Christoph Stölzl und Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm wollten sich auch die Intendanten der Berliner Konkurrenz-Opernhäuser, Georg Quander und Albert Kost, das Stück nicht entgehen lassen.

Der Intendant der mongolischen Staatsoper Ulan Bator, Gendendaram Erdenebat, hielt sich dagegen bedeckt. Erdenebat ist auf der Suche nach Deutschen Opern für sein Haus in der Stadt unterwegs. Heinrich Marschners Oper allerdings wird man demnächst wohl nicht in Ulan Bator zu hören bekommen. "Lohengrin" sei ihm letztlich doch lieber, war später zu erfahren. Ist ja auch kein schlechtes Stück.

jök

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false