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Berlin: Standortvorteil Potsdamer Platz

Sony Deutschland kommt nach Berlin. Wie viele Arbeitsplätze das bedeutet, ist noch offen

Nach Universal und MTV kommt ein weiteres Medien- und Technologieunternehmen nach Berlin: Sony Deutschland wird seine Zentrale von Köln in die Hauptstadt verlegen und ins Sony-Center am Potsdamer Platz einziehen. Das kündigte Sony- Deutschland-Geschäftsführer Manfred Gerdes am Dienstag an. „Wir haben uns aus wirtschaftlichen Gründen für Berlin entschieden“, sagte Gerdes dem Tagesspiegel. Die Standortverlegung werde Sony Deutschland weiteren Antrieb verleihen und die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Außerdem will das Unternehmen Geld sparen und die verfügbare Fläche im Sony Center effizienter nutzen.

Wie viele Mitarbeiter am Ende aus Köln nach Berlin kommen werden, ist aber noch völlig offen. Denn zugleich kündigte Sony Deutschland eine Restrukturierung seines Personalbestandes an – sprich, der im Konzern geplante Abbau von 10000 Stellen weltweit wird auch in Deutschland Arbeitsplätze kosten. Der Arbeitsplatzabbau soll das Unternehmen wieder in die Gewinnzone bringen. Zahlen wollte Gerdes nicht nennen. „Wir gehen jetzt in die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern.“

Derzeit sitzen am Potsdamer Platz die Europazentrale und andere Sony-Gesellschaften mit zusammen etwa 250 Mitarbeitern. In Köln sind es mit 650 deutlich mehr. Sie sind mit Marketing und Vertrieb von Unterhaltungselektronik aus dem Hause Sony beschäftigt. Produktionsstätten hat Sony in Deutschland nicht. Der Standort Köln soll nun komplett aufgegeben werden, sagte Gerdes, und fügte hinzu, es sei genug Platz für alle Sony-Deutschland-Mitarbeiter am Potsdamer Platz. Derzeit stehen dort Büros leer. Unter anderem sind viele Mitarbeiter der Sony-Musiksparte inzwischen nach München umgezogen. Einen genauen Zeitpunkt für den Umzug der Deutschlandzentrale nannte das Unternehmen nicht. Geplant sei der Umzug im kommenden Geschäftsjahr, das beginnt am 1. April 2006.

Die Berliner Politik freut sich über den Standortwechsel. „Das ist eine gute Entscheidung – für Sony und für Berlin“, sagte Wirtschaftssenator Harald Wolf. Der Senat hatte sich intensiv dafür eingesetzt, dass Sony in die Hauptstadt kommt. Er freue sich, dass die Gespräche mit dem Unternehmen nun zum Erfolg geführt haben, sagte Wolf. Sony werde in Berlin ein ideales Umfeld finden.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Stephan Tromp, sagte, die Entscheidung sei ein wichtiges Signal für die Ansiedlung von Unternehmen und Arbeitsplätzen in der Stadt. Er fordert den Senat auf, die Rahmenbedingungen für Sony und für die Medienbranche weiter zu verbessern. Dazu gehöre auch eine Direktflugverbindung nach Asien und insbesondere nach Japan.

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