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Berlin: Stein und Rose für Martha Liebermann

Gemeinsam zogen sie das schwarze Tuch von dem goldglänzenden „Stolperstein“ für Martha Liebermann: Monika Grütters , die Vorsitzende der Stiftung Brandenburger Tor, und Senatskanzleichef André Schmitz , der gleich noch eine langstielige rote Rose dazu legte. Für ihn, den Paten dieses Erinnerungssteins im Straßenpflaster vor dem Haus Liebermann am Pariser Platz 7, ist es eine Herzensangelegenheit, dass das Schicksal dieser Frau nicht vergessen werde: „Es hat mich immer zutiefst bewegt.

Gemeinsam zogen sie das schwarze Tuch von dem goldglänzenden „Stolperstein“ für Martha Liebermann: Monika Grütters , die Vorsitzende der Stiftung Brandenburger Tor, und Senatskanzleichef André Schmitz , der gleich noch eine langstielige rote Rose dazu legte. Für ihn, den Paten dieses Erinnerungssteins im Straßenpflaster vor dem Haus Liebermann am Pariser Platz 7, ist es eine Herzensangelegenheit, dass das Schicksal dieser Frau nicht vergessen werde: „Es hat mich immer zutiefst bewegt.“ Monika Grütters erinnerte an das Leben Martha Liebermanns, die 1884 den zehn Jahre älteren Maler heiratete und ein Jahr später Tochter Käthe gebar. Der langjährige Akademiepräsident Max Liebermann starb 1935 in dem Haus, auf dessen Balkon er 1933 beim Anblick des Marsches der Nazis durchs Brandenburger Tor gesagt hatte: „Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.“ Martha Liebermann nahm sich 1943 das Leben, unmittelbar bevor sie deportiert werden sollte. Der Erfinder der Stolpersteine, Gunter Demnig , freute sich über den großen Andrang bei der Zeremonie, zu der unter anderem der Protokollchef des Bundespräsidialamts Martin Löer und der Präsidialsekretär der Akademie der Künste, HansGerhard Hannesen , gekommen waren. André Schmitz lobte die Stolpersteine, „weil sie uns mahnen, Verstöße gegen die Menschenrechte nie mehr zuzulassen; weil sie uns in unserem Alltag abholen und konkrete Lebensgeschichten erzählen“. Bis zu 900 der ins Straßenpflaster eingelassenen Steine gibt es in Berlin schon. Auch der jüdische Mäzen James Simon soll nun bald einen bekommen. Für André Schmitz und andere, die den 1851 geborenen Mann ehren wollen, dessen Schenkungen mehrere Berliner Museen ihre Weltgeltung verdanken, ist das aber nicht genug. Dass der Bezirk Mitte dem einst sehr berühmten Kunstförderer keine eigene Straße widmen will, empfindet er als Skandal. Bi

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