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Steuersünder: Steuer-CD: 500 Betrüger zeigten sich an

Die Zahl der Steuerbetrüger, die sich selbst anzeigen, nimmt weiter zu: Bis Donnerstag registrierte die Finanzverwaltung 515 Selbstanzeigen. Die Finanzbehörde erwartet Millionen-Nachzahlungen.

Von Sabine Beikler

501 Anzeigen bezogen sich auf Konten bei Schweizer Banken, 14 auf Luxemburger Geldinstitute. Noch vor zwei Wochen waren es 395 Selbstanzeigen. Die Finanzbehörden haben inzwischen Berliner Daten der Steuer-CD übermittelt bekommen, die Nordrhein-Westfalen für 2,5 Millionen Euro von einem Informanten gekauft hatte und derzeit ausgewertet wird.

Steuerbetrüger müssen die Steuern aus Erträgen der letzten zehn Jahre sowie einen Hinterziehungszins von sechs Prozent pro Jahr nachzahlen. Straffrei geht ein Steuerbetrüger aber nur dann aus, wenn er vor einer Selbstanzeige noch keine Kenntnis von einem laufenden Ermittlungsverfahren hat und die Tat von den Behörden noch nicht entdeckt worden ist. Deshalb schließt die Finanzverwaltung nicht aus, dass die Zahl der Selbstanzeigen noch weiter steigen wird.

Nach groben Schätzungen erwartet die Behörde Steuernachzahlungen von mehr als 25 Millionen Euro. Genauere Angaben sind noch nicht möglich, da die Finanzämter auf Unterlagen ausländischer Banken warten müssen. Dieser Transfer kann bis zu zwölf Wochen dauern. Im Einzelnen kann es auch in Berlin zu Hausdurchsuchungen wie bisher in Hessen, Saarland und Bayern kommen, wie eine Sprecherin mitteilte.

Auf Datenbasis des Schweizer Geldinstitutes Credit Suisse hat die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft bisher über 1100 Strafverfahren veranlasst. Verfahren gegen Steuerbetrüger mit Wohnsitz in anderen Bundesländern als Nordrhein-Westfalen wurden abgegeben. 

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