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Berlin: Stillstand in Tegel

Lange Staus nach Absturz des Tunnelcomputers

Ausgerechnet im Berufsverkehr, als viele Pendler aus dem nördlichen Umland nach Berlin strömten, ist gestern früh zum wiederholten Male der überalterte Verkehrsrechner für den Flughafentunnel in Tegel abgestürzt. Weil sich die Zufahrt von der Antonienstraße nicht sperren ließ, stand auf der Autobahn kurz nach sechs Uhr für fast vier Stunden nur noch ein Fahrstreifen in Richtung Innenstadt zur Verfügung. Es kam zu einem Rückstau bis zum Waidmannsluster Damm und Passierzeiten von mehr als einer Viertelstunde.

Normalerweise wird die nachts geöffnete Auffahrt zu Beginn des Berufsverkehrs durch rote Ampeln und eine Schranke gesperrt, damit beide Spuren dem fließenden Verkehr auf der Autobahn zur Verfügung stehen. Doch gestern früh reagierte der Steuerungscomputer nicht mehr auf die entsprechenden Kommandos. Erst kurz nach zehn Uhr hatten Techniker den Schaden behoben.

Bei der für die Verkehrslenkungszentrale zuständigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wurde auf die Anfälligkeit „moderner, hoch komplizierter Technik“ verwiesen. Jeder Fehler sei „unangenehm“ und habe bei einem Tunnel besonders große Auswirkungen. Wenn es zu einer Häufung von Pannen komme, werde man gezielt an der Beseitigung des Problems arbeiten.

Aus Polizeikreisen soll es dagegen schon wiederholt Kritik an dem als völlig marode geltenden Tegeler Tunnelrechner gegeben haben. Eine neue Technik, so hieß es, soll aber erst nach der Fußballweltmeisterschaft im kommenden Sommer installiert werden. Dann wird der gesamte Flughafentunnel gesperrt und saniert. Wenn bis dahin nichts geschieht, so mahnen Experten, könnte es allerdings noch häufig zu Computerabstürzen kommen, die ausgedehnte Staus produzieren.

Rainer W. During

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