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Berlin: Stimmung wie einst im Sommer

Viele Sport-Bars zeigen heute das Handball-Finale

Ähnlich wie Kinder zu Nikolaus ihre frisch geputzten Schuhe vor die Tür stellen, haben die deutschen Fans pünktlich zu Beginn der Handball-WM wieder ihren Schmuck hervorgeholt: Fahnen, Perücken und Schweißbänder, alles in Schwarz-Rot-Gold. Und wenn heute um 16.30 Uhr das Finale zwischen Deutschland und Polen beginnt, ist dies noch einmal eine, und vielleicht die wichtigste Gelegenheit, sie zum Einsatz zu bringen. Am besten schwenken sich Fahnen natürlich mit anderen zusammen – aber Public Viewing war bisher bei dieser WM noch nicht sehr verbreitet. Das „Walhalla“ in Tiergarten zum Beispiel entschied erst zum Halbfinale, die Spiele auf Leinwand zu zeigen. Die Gäste wollten es so. „Wir hatten gar nicht vermutet, dass so viele Handball sehen wollen“, sagt Andrea Funk, eine Mitarbeiterin der Kneipe. Heute rechnet sie deshalb mit großem Andrang. Auch die „City Sports Bar“ in Wilmersdorf wird das Endspiel zeigen – eine Ausnahme; sonst läuft sonntags Bundesliga. „Aber gegen Handball in so einer Größenordnung müssen die Fußballfans dann mal zurückstehen“, sagt Mitarbeiter Mario Lucak.

Auch die „Magnet-Bar“ in Mitte gibt allen , die Triumph oder Niederlage der Handballer mitverfolgen wollen, eine Heimat: Im Vorderraum ist das Spiel zu sehen – wie schon in den letzten zwei Wochen: „Der Laden war immer proppevoll, und es ist richtig Stimmung“, sagt Betreiber Andreas Sürken. Ganz vergraulen will er die Fußballfans jedoch nicht: Wer das Bundesligaspiel Werder gegen Schalke sehen will, kann das im Hinterzimmer und im Keller tun. Das sieht auch der „Club der polnischen Versager“ – ebenfalls in Mitte – so: Eigentlich ist er ein Kulturverein, aber da Polen im Finale steht, wird das Spiel dort zu sehen sein. Und selbst wenn die Polen verlieren, werden sie entspannt bleiben, sagt Piotr Mordel: „Dafür bürgen wir mit unserem Namen“. rik

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