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Berlin: Straße frei für die Fans

Autofahrern bleibt ab nächstem Freitag nur die Flucht in den Tiergartentunnel – dann beginnt der Aufbau für die WM-Meile

Am Brandenburger Tor beginnen in exakt einer Woche die Arbeiten für die offizielle Fanmeile zur Fußball-WM – mit erheblichen Konsequenzen für den Autoverkehr. Ab kommendem Freitag, 16 Uhr, soll die Ost-West-Achse zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule gesperrt werden – für sieben Wochen. Erst nach der Loveparade will die Verkehrsverwaltung die Straße des 17. Juni wieder für den Straßenverkehr freigeben. Die Loveparade ist auf den 15. Juli datiert.

Bühnen, Leinwände und Imbissbuden werden in den nächsten Wochen errichtet, damit Berlin die Weltmeisterschaft am 7. Juni mit einer eigenen kleinen Feier eröffnen kann. Das Konzept präsentierte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) gestern vor dem Brandenburger Tor. „Wir werden das größte Fanfest der Republik veranstalten“, sagte Wowereit. Zu den Spitzenspielen werden mehr als 100 000 Menschen erwartet.

Das Areal wird eingezäunt, an den Zugängen stehen Wachleute, die das Publikum kontrollieren werden. Im Innern werden auf 2,5 Kilometer Länge insgesamt fünf Leinwände aufgebaut. Die Betreiber der Imbissbuden werden neben üblichem Snacks auch Bier verkaufen (aber nicht das US-amerikanische wie in den WM-Stadien); der 0,4-Liter-Becher soll 3,50 Euro kosten. „Bei brisanten Spielen wissen wir noch nicht, ob wir Vollbier verkaufen“, sagte Senatssprecher Michael Donnermeyer. Das Fest beginnt jeden Tag um 11 Uhr und endet, nach bis zu drei WM-Spielen täglich, gegen Mitternacht. Auch die Formel-1-Rennen werden übertragen. Die größte Leinwand, die vor dem Brandenburger Tor stehen wird, ist 60 Quadratmeter groß. Zum Vergleich: Die Videowand im Olympiastadion ist weit mehr als doppelt so groß.

Zur Eröffnungsfeier am 7. Juni kündigte Wowereit Musiker wie Nelly Furtado, Sportfreunde Stiller, Simple Minds und Ronan Keating an. Auch Andrea Bocelli und die Blechbläser der Philharmoniker werden erwartet; das ZDF überträgt ab 21 Uhr. Als größter Fußballstar wird Pelé erwartet. Am 7. Juli, zwei Tage vor dem Endspiel, will die Fifa dann eine Musik-Gala an der Siegessäule veranstalten.

Damit sich in der spielfreien Zeit niemand langweilt, werden Konzerte und Feste veranstaltet. Die Kosten für die Stadt halten sich nach bisherigen Schätzungen in Grenzen. Die Eröffnungsfeier (2,5 Millionen Euro) wird vom Weltverband Fifa und aus Lotto-Geldern finanziert; der Etat der Fanmeile liegt bei fünf Millionen Euro. Das Geld kommt von Sponsoren und den Pächtern der Buden. Der Senat muss den Sicherheitsdienst stellen, dessen Kosten sich auf rund eine Million Euro belaufen werden. Eintritt wird nicht erhoben.

André Görke

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