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Berlin: Streit gesucht und zugestochen: acht Jahre Gefängnis

Beim Urteil applaudierte der Angeklagte höhnisch. Der 34-jährige Ertan E.

Beim Urteil applaudierte der Angeklagte höhnisch. Der 34-jährige Ertan E. hatte von einem Unfall, einem Versehen gesprochen. Die Richter dagegen gingen von einem gezielten Stich aus, durch den das 24-jährige Opfer schwer verletzt worden war. Die Strafe fiel deutlich aus. Wegen versuchten Totschlags soll E. für acht Jahre ins Gefängnis.

Der Angeklagte sei ein Mann, der schon mehrfach aus geringfügigem Anlass heraus aggressive Auseinandersetzungen gesucht habe, hieß es im Urteil. Auch am frühen Morgen des 7. Oktober letzten Jahres war er derjenige, der gezielt für Ärger sorgte. Vor einem Lokal in der Wiener Straße in Kreuzberg hatte er ein ihm völlig fremdes Pärchen angesprochen. Ob denn der Laden noch offen sei, wollte E. wissen. Olaf D. antwortete freundlich. Als sich E. weiter aufdrängte, hielt D. die Tür auf und meinte: „Geh rein, ist alles schön.“ Das war dem 34-Jährigen schon zu viel. „Herr D. hatte vielleicht eine ironische Art, war aber nicht provozierend“, sagte die Vorsitzende Richterin. Grundlos habe E. angegriffen. Zunächst soll er D. geschubst, ihn dann geohrfeigt, mit Pfefferspray attackiert und schließlich niedergestochen haben. Erst als ihn die Begleiterin des Opfers an den Haaren wegriss, ließ er von ihm ab. Im Prozess hatte der Angeklagte behauptet, er habe sich nur gewehrt; D. müsse ihm ins Messer gefallen sein.K. G.

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