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Berlin: Streit mit Sportschützen eskalierte Bei Rangelei fiel seine Pistole aus dem Holster

Der Hund war nicht angeleint und sein Herrchen offenbar auch nicht zu halten: Mit einer Holzlatte soll am Montag in Treptow ein 61-Jähriger auf einen jüngeren Spaziergänger losgegangen sein, weil der den Hund seines Angreifers in die Spree geworfen hatte. Hintergrund ist laut Polizei ein Streit der beiden, nachdem das 38-jährige Opfer sich oft über den freilaufenden Hund beschwert habe.

Der Hund war nicht angeleint und sein Herrchen offenbar auch nicht zu halten: Mit einer Holzlatte soll am Montag in Treptow ein 61-Jähriger auf einen jüngeren Spaziergänger losgegangen sein, weil der den Hund seines Angreifers in die Spree geworfen hatte. Hintergrund ist laut Polizei ein Streit der beiden, nachdem das 38-jährige Opfer sich oft über den freilaufenden Hund beschwert habe. Neu war, dass der 61-Jährige zur Verteidigung seines Vierbeiners eine Pistole bei sich trug.

Noch während die Polizei zu klären versuchte, warum der Hund in der Spree gelandet war, habe der Hundehalter den 38-Jährigen attackiert und leicht verletzt. Als Polizisten ihn festnahmen, sei dem Mann eine Waffe mit einem Kaliber von neun Millimetern aus dem Holster gerutscht. Als die Beamten versuchten, ihm diese abzunehmen, habe er Widerstand geleistet. Die Waffe wurde beschlagnahmt. Nachermittlungen hätten ergeben, dass der 61-jährige Sportschütze ist und über mehrere Waffen verfügt, hieß es bei der Polizei. In seiner Wohnung fanden die Beamten eine weitere Pistole, ein Repetiergewehr und 100 Schuss Munition. Der Mann muss sich wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Waffengesetz verantworten. Auch Sportschützen sei es nicht erlaubt, öffentlich geladene Waffen zu tragen.

Sportschützen geraten zunehmend in die Kritik. Gestern legte die Berliner Initiative „Keine Mordwaffen als Sportwaffen“ Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe ein. Sportschützen sollten auf tödliche Waffen verzichten, so die Forderung. Hinter der in Berlin ansässigen Initiative stehen Eltern der Opfer des Amoklaufs von Winnenden. Sie argumentieren, das Recht auf Schießsport werde unzulässiger Weise über das Recht auf Leben gestellt. Beim Amoklauf an der Albertville-Realschule in Winnenden hatte der 17-jährige Tim K. im März letzten Jahres 15 Menschen und sich selbst erschossen. Die Tatwaffe stahl er aus dem Zimmer seiner Eltern. Sein Vater war Sportschütze. Sidney Gennies

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