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Vor Gericht (Symbolbild).

© dpa

Student lockte Frauen mit Rollen in Musikvideos: Vergewaltiger zu Haftstrafe verurteilt

Am Mittwoch wurde das Urteil gegen den wegen sexueller Nötigung vorbestraften Studenten gesprochen. Drei Jahre und neun Monate Haft gab es für den falschen Musikproduzent.

Der falsche Musikproduzent legte nach dreiwöchigem Prozess ein Geständnis ab. „Ich habe ein völlig gestörtes Verhältnis zu Frauen“, erklärte Süleyman Ö. weinerlich. Der 25-jährige Student hat junge Frauen in sein Auto gelockt und vergewaltigt. Er nutzte seine Eloquenz und köderte die Opfer mit einer Rolle in einem Musikvideo. Mit der Masche war er schon als 18-Jähriger unterwegs. Er erhielt 2014 eine Bewährungsstrafe, schlug aber wieder zu. Nun gab es drei Jahre und neun Monate Gefängnis.

Eine 22-jährige Studentin und eine 33-jährige Sekretärin gingen Ende letzten Jahres in seine Falle. „Du würdest gut in mein Musikvideo passen, ich bringe dich groß raus“, redete er auf die Frauen ein. Im Fahrzeug könne er den Song vorspielen. Ein Kindersitz befand sich auf der Rückbank und ein großer Hund. „Der Angeklagte kann manipulativ mit Leuten umgehen“, hieß es im Urteil.

„Ich hatte im Auto Todesangst“

Süleyman Ö. studiert Betriebswirtschaft an einer privaten Fachhochschule. Insgesamt 8000 Euro Schmerzensgeld will er den beiden Frauen zahlen. Im Geständnis sprach er von einer schweren Kindheit. „Damit kann man sich nicht rausreden“, erwiderte die 22-Jährige. „Ich hatte im Auto Todesangst.“

Er hatte sich als Musikproduzent mit guten Kontakten in die Szene, gar als Bekannter von Bushido ausgegeben. Schließlich fuhr er zu einem abgelegenen Ort und erzwang Sex. Er wolle eine Therapie beginnen, sagte der Täter. Die Anklage hatte vier Jahre und acht Monate Haft verlangt. Die Richter blieben darunter – weil er gestand und auch mit dem Widerruf einer 15-monatigen Bewährungsstrafe rechnen muss.

Kerstin Gehrke

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