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Berlin: Sturmunglück: S-Bahn überrollte entwurzelten Baum Zug sprang nicht aus dem Gleis

Kein Fahrgast verletzt

Das war knapp. Trotz einer Notbremsung überrollte gestern um 16.39 Uhr ein SBahn-Zug der Linie S 26 mit zwei Wagen eine „mittelgroße“ Kastanie, die höchstwahrscheinlich durch den Sturm entwurzelt worden und am Bahnhof Südende auf die Schienen gestürzt war. Der Zug entgleiste jedoch nicht. Trotz des harten Bremsmanövers wurde auch keiner der rund hundert Fahrgäste verletzt.

Sie wurden mit Hilfe der Feuerwehr aus dem Zug geholt. Der S-Bahnverkehr zwischen Südende und Priesterweg war stundenlang unterbrochen, weil der fäulnisgeschädigte Baum beim Aufschlag die Stromschiene beschädigt hatte. Gegen 18.30 Uhr wurde ein eingleisiger Betrieb aufgenommen.

Um solchen Unglücken vorzubeugen, ließ die BVG inzwischen an der oberirdischen Teilstrecke der U-Bahnlinie 1 Richtung Krumme Lanke links und rechts von den Gleisen fast alle Bäume fällen. Dazu hatte man sich entschieden, nachdem im vergangenen Jahr bei einem Sturm ein Baum auf die U-Bahnlinie U2 gestürzt war. Auch damals wurde niemand verletzt. Der nachfolgende Kahlschlag führte aber zu heftigen Protesten von Anwohnern und Naturschützern.

Im Juli 2002 waren bei einem Orkan über Berlin und Brandenburg sieben Menschen getötet worden; darunter zwei Jugendliche, die ein Baum erschlug. Bei der S-Bahn liegen die meisten Strecken im Freien. Würde auch sie alle Bäume an den Gleisen absägen lassen, wäre dies ein erheblicher Kahlschlag.

Auch ohne umstürzende Bäume hatte der Sturm gestern Folgen. Unter anderem konnten auf dem Gendarmenmarkt keine Proben mit einem nachgebauten Flugzeug stattfinden. kt/weso

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