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Meisterkoch Yueh hat bereits "Esskultur" an einer Universität unterrichtet.

© Mike Wolff

"Taiwan-Gourmetwoche": Sechs Starköche aus Taiwan zu Gast im Interconti

Bis Freitag findet im Interconti-Hotel in Tiergarten die "Taiwan-Gourmetwoche" statt. Der taiwanesische Starkoch Yuen ist mit fünf weiteren Gourmet-Köchen zu Gast. Gegen die Berliner Kälte empfiehlt Yueh Reiswein-Hühnersuppe.

Das mit dem Gepäck ist natürlich ein bisschen ärgerlich. 18 Kilo mehr als erlaubt, da verstand die Fluggesellschaft keinen Spaß. „200 Euro hat uns das gekostet“, sagt Chia-Ching Yueh, aber er lächelt amüsiert dabei. Für die Berliner sind die schweren Koffer des 56-jährigen Meisterkochs sowieso ein Glücksfall, denn Yueh hat in ihnen allerlei Köstlichkeiten aus seiner taiwanischen Heimat mitgebracht: Ananaskuchen zum Beispiel, Sojabohnen, Gewürze (wie Bocksdorn oder Ginseng) und Gewürzmischungen.

Neben Yueh, dem Delegationschef, sind gerade fünf weitere Köche aus dem ostasiatischen Land in der Stadt zu Gast – für die „Taiwan-Gourmetwoche“, organisiert von der taiwanischen Vertretung und dem Interconti in der Budapester Straße. Bis einschließlich Freitag können Interessierte im „L. A. Café“ des Hotels jeden Abend zwischen 18 und 22 Uhr probieren, was die Köche, die zu den besten Taiwans gehören, kredenzt haben. Es sind Speisen, wie man sie so praktisch nirgends sonst in Berlin essen kann. Auf der Speisekarte stehen etwa gedünsteter Heilbutt mit überbackenen Sojabohnen (24 Euro), Muscheln in Fünf-Würze-Sauce (14 Euro) und „betrunkenes Huhn“ – hinter diesem Namen verbirgt sich mit Wein mariniertes Geflügel (12 Euro). Ein Höhepunkt ist auch der süße taiwanische Perlentee, der Klebereis-Kugeln enthält.

„Unsere Küche hat viele Wurzeln“, erklärt Yueh, der lange „Esskultur“ an einer taiwanischen Uni unterrichtete. Sie vereint Einflüsse aus ganz China – weil Menschen aus allen Teilen des Riesenreichs nach dem Sieg der Kommunisten auf die Insel flohen. Auch die Japaner, einst Kolonialmacht, haben die Kochkunst mitgeprägt. „Taiwanische Speisen sind leicht und nicht so stark gewürzt, sie werden relativ schnell und bei sehr hohen Temperaturen zubereitet“, sagt Yueh.

Nach der Landung in Berlin hat der Koch natürlich auch gleich deutsches Essen ausprobiert. Sein höfliches Urteil: Es schmeckte so salzig wie erwartet. Gefreut hat sich Yueh schon vor dem Deutschlandbesuch auf etwas, das er aus seiner Heimatstadt Taichung, wo es zur Zeit um die 20 Grad warm ist, nicht kennt: Schnee. Zum Aufwärmen bei Berliner Kälte empfiehlt der Koch übrigens seine Reiswein-Hühnersuppe mit feinen Nudeln.

L. A. Café, Budapester Straße 2. Reservierungen unter Tel. 26 02 31 35.

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