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Berlin: Tanzen bis zum Morgengrauen

Voll, voller, am vollsten: Partys zum Christopher Street Day

Am Ende der Partynacht zum Christopher Street Day blieb nur eine Frage offen: Schmerzen die Augen mehr oder die Füße? Schließlich strahlte schon längst wieder die Sonne, als das Fetenvolk aus dem Dunkel der Berliner Clubs in den Sonntagmorgen hinausdrängte. Eine lange Nacht lag hinter ihm, die mit der CSDAbschlussfeier an der Siegessäule begonnen hatte. Zum ersten Mal durfte hier bis 3 Uhr morgens unter freiem Himmel getanzt werden. Auf der Bühne gaben Marla Glen, Marianne Rosenberg und Jimmy Somerville ihr Bestes zum Besten, später ließen Discjockeys den Tiergarten beben. Kaum waren die Lautsprecherboxen ausgeknipst, da gab eine andere Truppe den Rhythmus vor. Die Männer in Orange kehrten den Rest vom Fest zusammen – so wie sie tagsüber schon die Hinterlassenschaften der Parade beseitigt hatten.

Auch an der Karl-Marx-Allee leuchtete es orange: Lotsen in Signalwesten brachten die Partygänger zwischen dem „Kino International“ und dem „GMF“ im Café Moskau sicher über die Straße. Die Partyidee mit zwei Häusern, fünf Tanzflächen und einem Eintrittspreis hatte offenbar den Nerv des Publikums getroffen: Tausende schwitzten sich durch die Räume, die feuchtheiße Luft stand wie ein Mann, und auf den Tanzflächen passte lange Zeit nicht einmal ein Löschblatt zwischen die tropfnassen Leiber. Abkühlung boten nur die Freiluftlounges, in denen auch bekannte Gesichter auftauchten. „Lindenstraßen“-Bewohner Georg Uecker, der am Tage hoch auf dem Paradewagen die CSD-Tour machte, plauderte mit „Quatsch Comedy Club“-Besitzer Thomas Herrmanns.

Während „International“ und „GMF“ schon lange eingeführte Partyadressen sind, versuchten die Veranstalter des neuen „Obananas“-Events im Postbahnhof am Ostbahnhof den Platzhirschen die CSD-Gäste streitig zu machen. Die Idee: eine Party für alle, ob hetero oder homo. Allerdings reichte die Zahl jener, die sich dafür begeistern konnten, nicht ganz dafür aus, die beiden riesigen Hallen zu füllen: Der Funke wollte nicht so recht zünden. Leichter hatte es die alternative CSD-Fete in Kreuzberg: Sie hat ihre festen Fans. 4000 davon waren am Sonnabend über die Oranienstraße marschiert und hatten anschließend im und am Club „SO 36“ weitergefeiert. Praktisch: Vor dem Laden endet traditionell der Umzug. ling

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