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Familie in Berlin IN NEUKÖLLN ZU HAUSE: VIER TAMILEN „Ihr könnt ja gehen, wir bleiben hier“, haben Vikki (23) und Ammunu (30) ihren Eltern mitgeteilt. Denn die wollten, nachdem die Söhne das Abi in der Tasche hatten, zurück nach Indien.

Familie in Berlin

IN NEUKÖLLN ZU HAUSE: VIER TAMILEN

„Ihr könnt ja gehen, wir bleiben hier“, haben Vikki (23) und Ammunu (30) ihren Eltern mitgeteilt. Denn die wollten, nachdem die Söhne das Abi in der Tasche hatten, zurück nach Indien. Eigentlich sollte Familienvater Vilwanathan Krishnamurthy nur zwei Jahre in Deutschland bleiben. Der Einzelfall- und Familienhelfer kam 1975 als Vertragsarbeiter aus Bengaluru. Sein Arbeitsvertrag wurde verlängert, dann, nach einem dreiwöchigem Urlaub in Indien und der Heirat mit seiner Frau Vijyalakshmi, 56, verschoben die Sozialarbeiterin im Kulturbereich und ihr Mann die Rückkehr weiter. Jetzt steht ihre Entscheidung fest: Wo die Kinder sind, gehören auch die Eltern hin. Doch der 58-jährige Tamile Vilwanathan vermisst die indische Lebensweise: „Dort muss man arbeiten, um zu leben, hier lebt man, um zu arbeiten“, sagt er. „In Indien geht man jeden Tag zum Markt, da fällt es den Händlern auf, wenn man mal nicht kommt.“ Nach mehr als 30 Jahren in Berlin fühlt er sich halb als Deutscher, halb seiner Heimat verbunden. Die Krishnamurthys sähen es übrigens gerne, wenn ihre Söhne Inderinnen heirateten. Aber eine deutsche oder türkische Schwiegertochter sei ebenso willkommen. Anne Gonschorek

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