zum Hauptinhalt
Thema

Thilo Sarrazin

Foto: AFP

Thilo Sarrazin sagt, er wusste seit Jahren von der Praxis, die nun zur Affäre wurde. Transparency International hält die Billigung der Howoge-Auftragsvergabe durch Sarrazin für rechtswidrig. Senatorin Junge-Reyer findet die Aussagen ihres Ex-Kollegen "unverständlich".

Von Lars von Törne

Fragwürdigen Vergabepraxis der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Howoge: Der Fall Sarrazin nimmt langsam die Ausmaße einer klassischen Tragödie an.

Von Lars von Törne

Berlin - Der frühere Berliner Finanzsenator und Ex-Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin (SPD) hat nach eigenen Angaben von der Anfang dieses Jahres bekannt gewordenen rechtswidrigen Vergabepraxis der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Howoge schon im Jahr 2006 gewusst. Damit bringt Sarrazin, gegen den ein Parteiausschlussverfahren wegen seiner umstrittenen Äußerungen zur Zuwanderung läuft, den rot-roten Senat in Schwierigkeiten.

Der Berliner Ex-Finanzsenator Thilo Sarrazin gesteht, von der rechtswidrige Vergabepraxis der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Howoge gewusst zu haben. Berlins Bürgermeister Wowereit kritisiert dieses Verhalten.

Von Sabine Beikler

DER AUSLÖSERIn Berlin und ganz Deutschland wird derzeit intensiv über Migration und Integration diskutiert. Ausgelöst wurde die Debatte durch den ehemaligen Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin und dessen Buch „Deutschland schafft sich ab“, auch die – mittlerweile verstorbene – Jugendrichterin Kirsten Heisig trug mit ihrem Buch „Das Ende der Geduld“ dazu bei.

Ungestörtes Betriebsklima. Firmenchef Yalcin Uzunur (rechts) mit seinem deutschen Angestellten Wolfgang Sauer in der Weddinger Firma, die Edelstahl bearbeitet.

Immer mehr Deutschstämmige arbeiten für Unternehmer mit Migrationshintergrund. Die meisten empfinden das als normal. Auch für die Chefs gehört es zum Alltag, Deutsche einzustellen. Die aktuelle politische Debatte nervt sie.

Vermutlich hat der Bundespräsident Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ gelesen, im Gegensatz zur Kanzlerin. Bei Horst Seehofer weiß man es nicht, er redet so, als habe er zumindest den Klappentext in der Ausschnittmappe gehabt.

20 Minuten Fahrzeitersparnis können vor der emotionalen Herausforderung eines betriebswirtschaftlichen Abräumens kultureller Überlieferungen so wenig bestehen wie der angebliche volkswirtschaftliche Nutzen multikultureller Zuwanderung in eine alternde Gesellschaft vor Überfremdungsängsten. Politik sollte Emotionen ernst nehmen.

Von Alexander Gauland
Die Menschen gehen auf die Straße, weil sie nicht einverstanden sind - wie hier in Stuttgart.

Es scheint so, als würde die Politik die Ängste und Bedenken der Bürger beim Thema Integration ernst nehmen - bei Stuttgart 21 oder bei der Anti-Atom-Bewegung jedoch nicht. Über das wütende Bürgertum und die Verführung des Volkes.

Von Matthias Kalle
Mesut Özil freute sich nach seinem Tor gegen die Türkei auf die stille Art.

Wie konnten die deutschtürkischen Fans Mesut Özil nur so gnadenlos auspfeifen! Besteht da etwa ein "Toleranzgefälle"? Alles Quatsch. Man kann die Integrationsdebatte auch ad absurdum führen. Ein Kommentar.

Von Lorenz Maroldt
Willkommende Fachkraft: Der millionste Gastarbeiter der Bundesrepublik, der Protugiese Armado Rodrigues, bekam bei seiner Ankunft im Köln-Deutzer Bahnhof am 10. September 1964 ein Moped geschenkt.

CSU-Chef Horst Seehofer hat sich gegen einen zusätzlichen Zuzug von Fachkräften etwa aus der Türkei oder arabischen Ländern ausgesprochen. Andere wollen gezielt um qualifizierte Arbeitnehmer aus dem Ausland werben. Wie funktioniert Zuwanderung in Deutschland?

Von Andrea Dernbach

Die Debatte über den Islam, von Thilo Sarrazin entfacht und den Fehlinterpreten der Rede von Christian Wulff befeuert, wird ahistorisch geführt, aufs Nationale verengt, und sie zeugt von Unverständnis fürs Religiöse an sich. Ein Kommentar.

Von Malte Lehming

Ein paar Stunden mit Thilo Sarrazin zu verbringen: Daraus entsteht die derzeit beliebteste deutsche Reportage. Ganzseitig ist das Ergebnis sowohl in der "Welt am Sonntag" (WamS) nachzulesen als auch in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS).

Deutschland gegen die Türkei. Die Partie stand im Schatten eines Feuers, das seit Sarrazin und Wulff vor sich hinlodert. Doch am Ende war nur wichtig, was auf dem Fußballplatz geschah.

Von
  • Johannes Schneider
  • Christoph Spangenberg
  • Jan Ludwig
Volltreffer für Deutschland: Mesut Özil schießt das Tor zum 2:0 im EM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei im Berliner Olympiastadion.

Ein Spiel dauert viel länger als 90 Minuten. Vor allem dieses hier: Deutschland - Türkei. Wir haben hier den ganzen Tag über das EM-Qualifikationsspiel in Berlin und das Drumherum gebloggt.

Von
  • Jörg Leopold
  • Anke Myrrhe
  • Markus Hesselmann
  • Jan Mohnhaupt
Joachim Nagel

Erstmals in den acht Jahren seit die Bundesbank einen Vorstand hat, rückt mit Joachim Nagel ein Interner in das Leitungsgremium der Notenbank auf. Der 44-jährige Karlsruher leitet derzeit den Zentralbereich Märkte bei der Bundesbank.

Zur Buchlesung Thilo Sarrazin im Nikolaisaal am 9. SeptemberDie Buchlesung veranlasst mich zu folgenden Anmerkungen: Ich bedanke mich herzlich beim Brandenburger Literaturbüro, das standhaft an der Lesung festhielt, obwohl mittlerweile viele Sich-Berufen-Fühlende öffentlichen Druck ausgeübt haben.

Mesut Özil.

Mesut Özil hat einen anderen Nationalitätsbegriff als Hamit Altintop und freut sich auf die Türkei. Özil muss in diesen Tagen häufiger Unterhaltungen fernab des Fußballs führen.

Von Sven Goldmann
Das Runde muss ins Eckige: Erdogan redet mit Merkel auch über Fußball.

Bei seinem letzten Besuch in Deutschland hat der türkische Premier Erdogan viele Deutsche verärgert. Jetzt kommt er wieder und es geht um Terroristen, ganz verschiedene Terroristen. Und um Fußball.

Von Susanne Güsten

Beim zweiten Auftritt von Rechtspopulisten war der linke Gegenprotest etwas größer. 250 Menschen, viele davon aus dem sogenannten schwarzen Block, demonstrierten am Sonntagnachmittag lautstark gegen die Kundgebung von "Pro Deutschland".

Von Jörn Hasselmann
Auch auf der Buchmesse präsent: Thilo Sarrazin.

Sarrazin, Heisig, Alice Schwarzer: Die themenbestimmende Kraft von Büchern ist momentan unbestritten. Aktuelle Debatten stehen im Zeichen kürzlich erschienener Bücher. Doch zur Entfaltung seiner Wirkungsmacht braucht das Buch meist andere Medien.

Von Gregor Dotzauer

Straßen erzählen Geschichten. Stadtgeschichten, Kiezgeschichten, Lebensgeschichten. In unserer Serie folgen wir Berliner Lebensadern. In der Neuköllner Sonnenallee begegnen sich prekäre Milieus.

Von Johannes Groschupf

Zwei Studien haben herausgefunden: Entgegen der Annahme von Thilo Sarrazin fühlt sich die Mehrheit der Türken in Deutschland gut integriert. Von der Debatte um seine Thesen haben sie kaum etwas mitbekommen.

Von Daniela Martens
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })