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Berlin: Tod am Gleis: Vorwurf gegen Eisenbahner

Wünsdorf - Im Fall des tödlichen Unfalls auf dem Bahnhof Wünsdorf, bei dem im vergangenen Dezember eine 15-jährige Schülerin aus Berlin ums Leben kam, wird nun gegen den zuständigen Fahrdienstleiter der Bahn wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft Potsdam am Freitag.

Wünsdorf - Im Fall des tödlichen Unfalls auf dem Bahnhof Wünsdorf, bei dem im vergangenen Dezember eine 15-jährige Schülerin aus Berlin ums Leben kam, wird nun gegen den zuständigen Fahrdienstleiter der Bahn wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft Potsdam am Freitag.

Es bestehe der Anfangsverdacht, „dass er zur Gefahrenabwehr für eventuell gefährdete Personen an und auf dem Bahnsteig 2 nicht das Erforderliche veranlasst hat“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Ralf Roggenbuck. Weitere Angaben machte er nicht. Im Klartext heißt das: Die Ermittler gehen der Frage nach, ob der zuständige Fahrdienstleiter seinen Pflichten auf dem Bahnhof nachgekommen ist: beispielsweise, ob er Durchsagen für die Fahrgäste gemacht hat, ob das Tor zum Bahnsteig geschlossen war und ob er die Fahrgäste zu dem schmalen Bahnsteig zwischen den Hauptgleisen begleitet hat.

Die 15-Jährige wartete, wie berichtet, am 6. Dezember auf dem nur knapp zwei Meter breiten Bahnsteig auf den Regionalexpress nach Berlin. Dieser hatte jedoch Verspätung. Stattdessen fuhr ein anderer Personenzug mit Tempo 120 durch den Bahnhof Wünsdorf . Nach Angaben der Polizei soll die Jugendliche vor Schreck einen Schritt zurück gemacht haben – und dabei vom Vogtland-Express erfasst worden sein, der zu diesem Zeitpunkt auf der anderen Bahnsteigseite durchraste.

Ein Sprecher des Eisenbahnbundesamtes sagte: „Die Sachverhaltsaufklärung der Eisenbahn-Unfall-Untersuchungsstelle dauert noch an. Daher kommentieren wir noch nichts.“ tabu

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