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Berlin: Tod an den Feiertagen

Drei Menschen starben durch Brände und einen schweren Unfall – Kinder zündelten in Kreuzberg mit Feuerwerk

Drei Menschen haben über die Weihnachtstage in Berlin ihr Leben bei Unfällen und Bränden verloren. Am ersten Weihnachtstag starb ein 42-jähriger Mann nach einem Feuer in seiner Köpenicker Wohnung. Gestern erlag ein 55 Jahre alter Mann seinen Verletzungen, die er am Abend zuvor ebenfalls bei einem Brand in seiner Hellersdorfer Wohnung erlitten hatte. Bereits Heiligabend starb in Hohenschönhausen eine Fußgängerin an den Folgen eines Verkehrsunfalls. Sie wurde beim Überschreiten der Dorfstraße von einem Kleintransporter erfasst.

Glimpflich für die Bewohner ging am Donnerstag am Hafenplatz in Kreuzberg ein Brand auf dem Balkon aus. Der 46-jährige Mieter, dessen 42 Jahre alte Ehefrau sowie die 18, 17, 13 und 10 Jahre alten Kinder konnten sich unverletzt retten. Zuvor hatten drei andere Kinder mit Feuerwerkskörpern gespielt. Zeugen zufolge sollen sie die brennenden Böller auf den im ersten Stock gelegenen Balkon geworfen haben. Die Flammen griffen auch auf die Wohnung über. Während der Löscharbeiten mussten die Mieter auf vier Stockwerken ihre Wohnungen verlassen.

Lebensgefährliche Verbrennungen zog sich ein 55-jähriger Mann am Donnerstagabend in seiner Wohnung an der Carola-Neher-Straße in Hohenschönhausen zu. Eine Nachbarin hatte gegen 20 Uhr die Feuerwehr benachrichtigt. Sie zog den Mann von seiner brennenden Couch und brachte ihn ins Krankenhaus. Dort starb er später an seinen Verletzungen. Die Brandursache ist noch ungeklärt. Die Polizei vermutet Fahrlässigkeit. Möglicherweise hatte der Mann auf der Couch geraucht und war eingeschlafen.

Ein 21-jähriger Autofahrer ist in der Nacht zum Freitag so heftig gegen eine Ampel in der Steglitzer Schloßstraße gefahren, dass der abgebrochene Mast 33 Meter über den Bürgersteig geschliddert ist. Der nach Polizeiangaben betrunkene Fahrer wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.

Vermutlich der Küchenherd war Ursache für den Wohnungsbrand an der Köpenicker Landstraße in Treptow, bei dem der 42 Jahre alte Mieter starb. Das Feuer war Donnerstag früh gegen vier Uhr ausgebrochen. Ein Anwohner hatte den Rauch bemerkt und Feuerwehr und Polizei informiert. Streifenbeamte und ein Hausbewohner trugen den bereits leblosen Mieter aus der brennenden Wohnung. Er starb trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsversuche.

Fünf Menschen wurden in der Nacht zu Freitag bei einem Feuer an der Fidicinstraße in Kreuzberg verletzt. Ausgelöst wurde es durch einen Adventskranz. Die 39-jährige Mieterin, deren drei Jahre alte Tochter sowie der 39-jährige Lebensgefährte der Frau erlitten Rauchvergiftungen. Auch in der darüber liegenden Wohnung zogen sich der Mieter und dessen sechs Monate alte Tochter Rauchvergiftungen zu. Reichlich zu tun hatte auch der Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung. Täglich waren 24 Ärzte unterwegs, die von insgesamt rund 2500 Patienten gerufen wurden, was etwa den Einsatzzahlen der Vorjahre entspreche. Die Mediziner mussten hauptsächlich Magen- und Darmerkrankungen behandeln.

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