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Berlin: Todesfahrer reiste mit falschem Pass ein

Bosnier festgenommen, den Berliner Polizisten zuvor entkommen ließen

Die Polizei hat jetzt einen mit Haftbefehl gesuchten LkwFahrer festgenommen, dem Unfallflucht mit Todesfolge und Grundwasser- Verunreinigung durch Giftmüll vorgeworfen werden. Der 25-Jährige hatte am 20. August vergangenen Jahres in Köpenick eine 67-jährige Radfahrerin umgefahren, Gudrun G. war Tage später gestorben. Zuvor hatte der Bosnier Giftfässer im Köpenicker Forst abgekippt. Der Unfallfahrer hatte sich damals mit einem falschen Reisepass ausgewiesen und den Polizisten eine fiktive Adresse in Berlin angegeben. Die Funkstreife hatte nach der ersten Befragung die Angaben des Mannes nicht überprüft. Die 100 Fässer Farben, Lacke und Chemikalien hatte der Förster einen Tag nach dem Unfall entdeckt – und noch später erst, dass zwischen Giftmüll und Unfall ein Zusammenhang besteht. Der bizarre Fall war erst im Januar dieses Jahres durch Recherchen des Tagesspiegels bekannt geworden.

Nun stellte sich heraus: Der angeblich 24 Jahre alte Slowene ist in Wahrheit ein 25 Jahre alter Bosnier – der aber gleichzeitig noch mit diversen anderen Namen, Papieren und Adressen hantierte. Unter anderem lag noch ein offener Haftbefehl wegen Raubes gegen den Mann vor. Schon im Januar hatte die Kripo vermutet, dass der Gesuchte wieder nach Deutschland kommen wird, da er hier Freunde hat. Eine Truppe Zivilfahnder der Umweltkripo heftete sich auf die Fersen des Mannes – und erwischten ihn in einem Auto auf der Hofjägerallee in Tiergarten. Dieses Mal glaubten die Beamten den – wiederum – gefälschten Papieren auf einen weiteren Namen nicht mehr. „Die Ermittlungen dauern an“, hieß es gestern – denn möglicherweise hat der Mann noch mehr auf dem Kerbholz.

Der Pass, mit dem sich der angebliche „Miha B.“ am 20. August 2003 ausgewiesen hatte, sei eine „schwer erkennbare Fälschung“ gewesen, teilte die Polizei gestern mit. Dass die Polizisten nach dem schweren Unfall die Adressenangaben ohne Nachprüfung glaubten, war polizeiintern bemängelt werden. Ha

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