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Berlin: Trainer wegen Missbrauchs von Kindern verurteilt

18 Monate Haft auf Bewährung für Täter, der sich jetzt schämt

Im Fußballverein in Friedenau war Kilian D. als besonders engagiert bekannt. Der 28Jährige trainierte eine Schülermannschaft und war als Jugendkoordinator tätig. Einige seiner 13 und 14 Jahre alten Spieler nahm er mit in seine Wohnung – mit Erlaubnis der Eltern. An drei Abenden kam es dort zu sexuellen Übergriffen. Das gestand D. gestern vor einem Jugendschöffengericht. „Ich schäme mich, habe zum Teil Neugier und Unerfahrenheit ausgenutzt, Vertrauen des Vereins und der Eltern missbraucht“, erklärte D.

Es geschah beim Flaschen-Drehen. Einigen der betroffenen fünf Jungen gab er Alkopops. So baute er die Hemmschwelle seiner Spieler ab und steigerte die sexuellen Forderungen. Bei den Taten zwischen Herbst 2002 und Januar 2003 war Kilian D. noch Student. Er wollte Pädagoge werden. Von dieser Vorstellung habe er sich inzwischen verabschiedet, sagte sein Anwalt. Nachdem sich einer der Jungen gegenüber seinen Eltern offenbart hatte, reagierte der Verein sofort. Seit 15 Monaten ist D. nicht mehr als Trainer tätig. Er gehe seitdem zur Therapie, erklärte der Verteidiger und bat um Milde.

Das Gericht verhängte wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen eine Strafe von 18 Monaten Haft auf Bewährung. D. habe Vertrauen missbraucht und auch eine gewisse Machtstellung ausgenutzt. Die Kinder hätten zum Teil auch geglaubt: „Wenn ich nicht mitmache, darf ich am Sonntag nicht spielen." K. G.

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