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Trauer im Zoo: Bulette ist tot

Europas ältestes Flusspferd Bulette ist tot. Das 53-jährige Tier, ein großer Liebling der Besucher im Zoologischen Garten Berlin, musste am Silvestertag eingeschläfert werden.

Berlin - «Bulette war wirklich eine Institution in Berlin, wir und alle Tierfreunde sind sehr traurig», sagte Tierarzt Andreas Ochs der dpa. Bulette, Mutter von mehr als 20 Flusspferden, war im April 1952 zur Welt gekommen. Vater war der im Berliner Zooleben noch bekanntere Knautschke, der auch Vater von zahlreichen ihrer Kinder wurde.

Bulette und Knautschke waren jahrzehntelang im Berliner Zoo Attraktionen wie der Gorilla Knorke und wie heute noch das Panda-Paar Bao Bao und Yan Yan. Die Flusspferde hatten sogar eine politische «Geschichte». Knautschke hatte als einziges Flusspferd im gesamten deutschsprachigen Raum den 2. Weltkrieg überlebt. Er bekam das Weibchen Grete aus Leipzig zur Partnerin, beide wurden mehrfach zur Paarung über die damalige deutsch-deutsche Grenze hin- und hergefahren.

Bulette sicherte über Jahrzehnte den Flusspferd-Nachwuchs für europäische Zoos. Sie bekam mehr als 20 Junge. Erst seit Anfang des neuen Jahrhunderts betrieben die Tierpfleger Verhütung und gaben ihr täglich eine Antibabypille zum Fressen, so groß wie eine typische Berliner Schrippe.

«Bulette war ein großer Liebling der Besucher. Leider hatten wir jetzt keine andere Wahl, als sie zu erlösen», sagte Tierarzt Ochs. Durch eine Beinerkrankung konnte sie sich kaum noch bewegen. Im Januar 2001 hatte Bulette noch einmal Glück, überwand eine lebensbedrohliche Entzündung an den Beinen. «Jetzt hatte sie keine Freude mehr am Leben, zog sich immer weiter zurück», sagte Ochs. (Von Jutta Schütz und Hans-Rüdiger Bein, dpa)

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