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Berlin: Trotz Sonne: Gefühlte Temperatur minus 21 Grad Auch in den nächsten Tagen

bleibt es in Berlin eiskalt

Berlin zittert, und die Dahlemer, die gestern unterwegs waren, bibberten besonders. Minus 21 Grad hatten sie im Freien auszustehen, und da ändert nichts daran, dass es nur die „gefühlte Temperatur“ war. Denn aufs Fühlen kommt es an. Der böige Ostwind brachte einen klirrrenden Eiseshauch über die Stadt, und die kälteste Luft ließ gerade Dahlem tieffrieren. Zur Beruhigung: Es waren höchstens minus sieben Grad, stellenweise in der Stadt auch nur minus sechs, aber das reichte gründlich, um vielen Leuten einen gequälten Gesichtsausdruck zu verleihen und Tausenden von Autobatterien den letzten Rest zu geben. Die Kälte erwies sich zuweilen auch als Härtetest für coole Männer: Rund um die neuen Geschäftshäuser am Bahnhof Friedrichstraße wurden Büroleute gesehen, die nur im grauen Anzug unterwegs waren und dennoch eisern fröhlich blickten. Waren die Mienen nur erstarrt?

Die frostigen Hochs namens „Yussuf“ und „Zefir“ klingen nach wärmeren Gefilden und irgendwie auch gesund. Aber die Meteorologen standen vor dem kniffligen Problem, diesmal Namen mit Y und Z zu finden, und da bot sich offenbar nichts anderes an. Yussuf und Zefir, die eigentlich über Skandinaviern und Russland schweben, lassen es nun noch mal richtig kalt werden: Nachts bis minus 13 Grad am Stadtrand, und tagsüber bis minus fünf. Aber dafür gibt es „Sonne pur“, verspricht der Wetterdienst Meteomedia. Am Donnerstag soll es am Tag sogar schon wieder vier vergleichsweise milde Minusgrade geben, aber die Nächte sind mit immer noch zehn Grad weiterhin bitterkalt. Und es bleibt trocken, von gelegentlich winzigen Schneeflocken vielleicht abgesehen. Über Freitag und das kommenden Wochenende sind die Ansichten noch geteilt, aber frostiger wird es wohl kaum. Die Aussichten für Wintersportler klingen also düster, auch wenn die Temperaturen so gut mitspielen: Schlitten und Rodel schlecht.

Und auch ein anderer Spaß, von Kindern immer wieder sehnlichst erwartet, muss auf sich warten lassen. Über den Seen hat sich bisher nur ein zarter Hauch von Eis gebildet. Ein kaum sichtbares Deckchen, wie beispielsweise auf dem Teich am Potsdamer Platz. Die Schicht ist noch so dünn. Sie sieht aus, als ob selbst der Gedanke, sie zu betreten, Sprünge verursachen kann. Deshalb wird dringend gewarnt, aufs Eis zu gehen. Vögel füttern macht auch Spaß.C. v. L.

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