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Berlin: Turmbauten am Gleisdreieck Bürgerinitiative: Post AG und Deutsche Bahn AG wollen südlich des U-Bahnhofes hoch hinaus

Entsteht am Südufer des Landwehrkanals zwischen Flottwellstraße und Möckernstraße in den kommenden Jahren eine neue Hochhauszeile als Korrespondenz zum Potsdamer Platz? „Noch ist dies eine These“, sagte am Mittwochabend Christian Schmidt-Hermsdorf von der Bürgerinitiative AG Gleisdreieck auf einer Podiumsdiskussion zum Rahmenvertrag Gleisdreieck, „aber so wird es kommen“.

Entsteht am Südufer des Landwehrkanals zwischen Flottwellstraße und Möckernstraße in den kommenden Jahren eine neue Hochhauszeile als Korrespondenz zum Potsdamer Platz? „Noch ist dies eine These“, sagte am Mittwochabend Christian Schmidt-Hermsdorf von der Bürgerinitiative AG Gleisdreieck auf einer Podiumsdiskussion zum Rahmenvertrag Gleisdreieck, „aber so wird es kommen“. Denn der Rahmenvertrag, der einen knapp über 20 Hektar großen Park und fünf Baufelder auf dem Gleisdreieck vorsieht, sei viel zu unverbindlich formuliert.

Vor den knapp hundert Zuhörern in der Kreuzberger Wartenburggemeinde sah Schmidt-Hermsdorf schon außer an der Flottwellstraße auch einen Turm der Deutschen Post AG im Baufeld „Urbane Mitte“ südlich des U-Bahnhofs Gleisdreieck in den Himmel wachsen. „Und den höchsten Turm baut natürlich die Deutsche Bahn AG mit bis zu 120 Metern“ zwischen dem Deutschen Technikmuseum und der Möckernstraße, machte Schmidt-Hermsdorf angebliche Pläne der Bahn AG öffentlich.

Indirekt bestätigte Michael Künzel von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zumindest diese Pläne. „Wenn das Technikmuseum seinen Erweiterungsbau in der so genannten Ladestraße in Form einer Public-Privat-Partnership finanziert, dann kann das Baufeld an der Möckernstraße (Schwechtenpark) aus dem Rahmenvertrag herausgenommen werden“. Deshalb kann dort – aber auch nur dort – höher gebaut werden.

Ansonsten wollte Künzel aber nicht über „noch nicht gefangene Fische reden“. Schon Ende August hatte der ebenfalls auf dem Podium vertretene Friedrichshainer-Kreuzberger Baustadtrat Franz Schulz (Grüne) in der Bezirksverordnetenversammlung Verhandlungen zwischen der Bahn AG und dem Technikmuseum bestätigt. Auf die Frage des SPD-Abgeordneten Johannes Jügel, welche Gegenleistungen dieser Investor erwarte, antwortete Schulz, „die Bahn AG ist nicht die Heilsarmee“. Mehr wollte der Baustadtrat auch gestern dazu nicht sagen.

Überraschenderweise sprachen sich die Vertreter der AG Gleisdreieck nicht prinzipiell gegen Hochhäuser aus, obwohl auch sie klimatische Veränderungen befürchten. Aber so vergrößere sich die für den Park zur Verfügung stehende Fläche. Grundsätzlich lehnen sie aber weiter den Rahmenvertrag ab, denn er verstoße gegen den geltenden Flächennutzungsplan, der 35 Hektar Grünfläche vorsehe. „Senat und Bezirk haben sich von der Vivico, der Immobiliengesellschaft der Bahn AG, erpressen lassen“, sagte dazu Schmidt-Hermsdorf. „So kann man das sehen“, erwiderte Schulz, aber er würde es eher einen Handel nennen. Nach jahrelangem Streit könne jetzt 2004 mit dem Bau des Parks begonnen werden. Christoph Villinger

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