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Berlin: Überfall in Charlottenburg: Sekretärin des Bundespräsidenten beraubt

Für die 35-jährige Frau war es ein gewaltiger Schock. Die Chefsekretärin des Bundespräsidenten Johannes Rau hatte ihren Fiat Punto an der Arcostraße in Charlottenburg soeben in die Parklücke gelenkt und freute sich auf den verdienten Feierabend.

Für die 35-jährige Frau war es ein gewaltiger Schock. Die Chefsekretärin des Bundespräsidenten Johannes Rau hatte ihren Fiat Punto an der Arcostraße in Charlottenburg soeben in die Parklücke gelenkt und freute sich auf den verdienten Feierabend. Als die Frau die Tür öffnete, um den Wagen zu velassen, wurde sie plötzlich von zwei Männern gepackt. Einer hielt ihr ein Elektroschockgerät an den Körper, gleichzeitig wurde sie von brutalen Händen aus dem Wagen gezerrt. Noch bevor die 35-jährige Frau begriff, wie ihr geschah, saßen die beiden etwa 20 Jahre alten und circa 1,80 Meter großen Männer in dem Kleinwagen und brausten davon.

Mit dem Wagen verschwand auch die Handtasche der Sekretärin mit brisantem Inhalt. Neben Bargeld, Kreditkarten, EC-Karte und persönlichen Papieren enthielt sie auch den Wohnungsschlüssel der Frau. Daran hängt ein metallener Schlüsselanhänger in Form eines silberfarbenen Herzens. Ihr Dienstausweis befand sich darin, die Parkkarte für das Bundespräsidialamt und ein Telefonverzeichnis des Amtes sind ebenfalls weg. Das Bundespräsidialamt gab gestern zu dem Vorfall keine Auskunft: "Die Mitarbeiterin ist nicht zu Schaden gekommen - mehr habe ich nicht dazu zu sagen", sagte eine Sprecherin.

Die Polizei geht nicht davon aus, dass die Täter die Frau wegen ihrer beruflichen Tätigkeit überfielen oder die Tat einen politischen Hintergrund hat. Vielmehr wird vermutet, dass die Unbekannten es auf den Kleinwagen der Frau abgesehen hatten, obwohl es ein Fahrzeug von eher geringem Wert sei, sagte ein Beamter. Allerdings seien in der Vergangenheit bereits mehrfach Fälle von so genanntem Car-Napping bekannt geworden - vermutlich als Folge der immer wirksamer werdenden Wegfahrsperren der Automobilhersteller. Das Auto wird inzwischen längst im osteuropäischen Ausland vermutet. Möglicherweise muss es als Ersatzteilager herhalten.

weso

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