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Berlin: Und dann nichts wie raus nach Treptow

Anika ist erst neun, aber sie schwimmt schon fast so lange, wie sie auf der Welt ist. „Am liebsten im See, der ist schön sauber.

Anika ist erst neun, aber sie schwimmt schon fast so lange, wie sie auf der Welt ist. „Am liebsten im See, der ist schön sauber.“ Und wenn sie später mal in die Spree springen könnte? „Das wäre super.“ Es wird noch ein wenig Wasser die Spree herunterfließen, bis der Fluss glasklar ist. Anika und Hunderte andere Berliner sagten gestern aber schon mal, dass sie sich das wünschen – am Containerschiff vor der Treptower Arena, beim ersten europäischen Flussbadetag.

„Das Springen in die Spree ist verboten (Und ist auch nicht zu empfehlen)“ steht auf einem Schild am Strand. Schon allein wegen der verdünnten Abwässer aus der Kanalisation, die sich nach starkem Regen mit dem Fluss vermengen. Dann hat die Spree von ihrer Quelle in Sachsen nahe der tschechischen Grenze schon 400 Kilometer zurückgelegt. Wie der Fluss so sauber bleibt, dass man in ihm, wie zurzeit schon in der Elbe, ohne Gesundheitsgefahren baden kann, das zeigt die neue Ausstellung vom „Projekt 2011“ bis 23. August vor dem Eingang zum Badeschiff: Wissenschaftler und Ingenieure erarbeiten dem Senat und den Wasserbetrieben ein Konzept für RegenwasserRückhaltebecken. Vielleicht wird dann ja vieles wie früher.

1905 gab es 15 Spreebäder, dazu 18 Bassins für Männer und sieben für Frauen. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wurde im „Sachse’schen Flussbad“ die Wellenbadtechnik entwickelt. Und der preußische General Ernst von Pfuel kultivierte in seinem Spreebad das Brustschwimmen. Wie schrieb einst die Komponistin Fanny Hensel an ihren Bruder Felix Mendelssohn: „Mein größtes Vergnügen ist jetzt alle Tage, in der Spree zu baden. Hier sieht man zum Theil recht hübsche Berlinerinnen mit nassen Haaren plätschern, was sich allerliebst ausnimmt.“ Zumindest daran hat sich nichts geändert. kög

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