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Zurzeit schlafen die rund 1000 Flüchtlinge in Pankow noch in Turnhallen (Symbolbild).

© dpa

Unmut über neue Flüchtlingsunterkünfte: In Pankow braucht es Aufklärung und einen Bürgerdialog

Derzeit sind die rund 1000 Flüchtlinge in Pankow noch in Turnhallen untergebracht. Das soll sich mit dem Bau von zwei neuen Unterkünften ändern. Doch Unmut braut sich zusammen. Ein Kommentar.

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Nach dem üblichen Hin und Her zwischen Bezirk und Senat haben nun die Bauarbeiten für zwei neue Flüchtlingsunterkünfte in Pankow begonnen. Eine gute Nachricht scheint das aber allein für die rund 1000 Flüchtlinge zu sein, die noch immer in Turnhallen im Bezirk leben. Viele Anwohner neuer Unterkünfte sind dagegen wenig begeistert.

In der letzten Bezirksverordnetenversammlung meldete sich eine Bürgerin aus Französisch Buchholz zu Wort, die fürchtet, dass demnächst hunderte alleinstehende Männer in ihre Nachbarschaft ziehen könnten. Auch “Pankow Leute” erreichen Mails, in denen Anwohner gegen neue Großunterkünfte protestieren. Es braut sich also etwas zusammen.

Helfen kann da allein frühzeitige Aufklärung und ein Dialog mit den Bürgern. Doch beides hat bisher nicht stattgefunden. Mit dem Baubeginn auf der Elisabeth-Aue und an der Siverstorpstraße in Karow sollen “in den nächsten Wochen” nun Infobriefe an die Bewohner in der Umgebung verschickt und Bürgerdialoge organisiert werden, wie Bürgermeister Matthias Köhne (SPD) auf Anfrage mitteilt.

Die Stimmung dürfte dann allerdings bereits ziemlich aufgeheizt sein - und das mitten im Berliner Wahlkampf. Wer davon profitieren wird, kann man sich leicht ausrechnen.

Ulrike Scheffer lebt seit 15 Jahren im Bezirk und betreut den Pankow-Blog auf tagesspiegel.de. Wenn Sie Anregungen, Kritik, Wünsche, Tipps haben, schreiben Sie ihr bitte eine E-Mail an leute-u.scheffer@tagesspiegel.de.

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