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Berlin: Urlaubszeit ist Baustellenzeit: Es wird eng Linie S2 unterbrochen,

zwei Nadelöhre auf Avus.

Start in die Schulferien, Dienstagvormittag werden die Zeugnisse ausgegeben, gleich danach machen sich viele Berliner auf den Weg in den Urlaub. Darauf haben die Baustellenplaner bei der S–Bahn, der BVG und Stadtautobahn gewartet. Es beginnt die verkehrsärmere Zeit, sie können loslegen: Zuallererst hängt die S-Bahn den Berliner Süden entlang der Linie S2 von Donnerstag an mehr als sechs Wochen lang komplett ab. Drei Tage später wird es auf der Avus noch enger als ohnehin schon. Weitere Bautrupps rücken an zur letzten, besonders aufwendigen Sanierungsphase. Bis November soll die Fahrbahn vollständig erneuert sein. Und Unter den Linden haben Autofahrer und BVG-Kunden ab 1. Juli Stress: An der Kreuzung mit der Friedrichstraße beginnen die Tiefbauarbeiten für den neuen Bahnhof an der Verlängerung der U5 (siehe Kasten links).

Auf der S-Bahnlinie S2 erneuert die Bahn bis zum 6. August die 25 Jahre alten Gleise auf zweieinhalb Kilometern Länge zwischen den Bahnhöfen Marienfelde und Lichtenrade. Für die Bewohner von Marienfelde, Lichtenrade und Blankenfelde-Mahlow heißt das: Sie müssen auf dieser Teilstrecke in Ersatzbusse umsteigen. Unterdessen werden alle Schienen und Schwellen ausgebaut, Steine ausgetauscht und der Untergrund wird verdichtet. Straßenzufahrten zur Baustelle fehlen. Deshalb müssten die schweren Arbeitsgeräte sowie Baumaterialien jeweils über eines der Gleise heran- und fortgeschafft werden, während man das andere Gleis auswechsele, heißt es. Folglich sei die Komplettsperrung unumgänglich. Die neben den Gleisen der S2 liegenden Schienen für den Fern- und Regionalverkehr der sogenannten Dresdner Bahn werden voraussichtlich erst in den kommenden Jahren erneuert, weil es dafür noch keinen Planfeststellungsbeschluss gibt. Der S-Bahnbetrieb werde durch diese Arbeiten dann aber kein weiteres Mal unterbrochen, verspricht die Bahn.

Auf der Avus wird vom kommenden Sonntag an auf zwei Bauabschnitten gleichzeitig gearbeitet. um die Sanierung schneller als ursprünglich geplant bis November abschließen zu können. Der dritte Bauabschnitt zwischen Funkturm und Hüttenweg wurde schon vor mehreren Monaten begonnen und soll im Verlauf des Sommers fertig sein. Nun kommt der vierte Abschnitt stadtauswärts zwischen den Anschlussstellen Hüttenweg und Spanische Allee parallel hinzu. Es gibt also künftig zwei Nadelöhre. Auf dem neuen Engpass bedeutet dies: Stadteinwärts steht nur eine Fahrspur zur Verfügung, stadtauswärts sind wenigstens zwei Fahrstreifen frei.

In der City werden Autofahrer noch bis zum 12. Juli durch die komplette Sperrung der Straße des 17. Juni im Tiergarten ausgebremst. Bis zum 3. Juli ist sie wegen der EM-Fanmeile zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor dicht, danach wird sie acht weitere Tage für die Fashion Week frei gehalten – in dieser Zeit allerdings nur zwischen Siegessäule und Yitzhak-Rabin-Straße. Bereits vom heutigen Montag an wird es zudem auf der Putlitzbrücke in Moabit eng. Dort muss die südwestliche Rampenstützwand der über die Gleise führenden Brücke erneuert werden. Diese Arbeiten sollen etwa ein Jahr dauern. So lange kann der Verkehr in beiden Richtungen nur einspurig über die Putlitzbrücke rollen. Doreen Fiedler,

Christoph Stollowsky

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