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Urteil: Haftstrafe für Mordanschlag auf Gerichtsvollzieher

Ein 67-jähriger Spanier ist am Freitag wegen versuchten Mordes an einem Gerichtsvollzieher vom Berliner Landgericht zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.

Berlin - Der Rentner hatte im Juli vergangenen Jahres den Justizbeamten ohne Vorwarnung im Treppenhaus des Moabiter Mietshauses mit einem Küchenmesser niedergestochen, weil seine Wohnung zwangsgeräumt werden sollte. Der 34-Jährige war lebensgefährlich an Leber und Lunge verletzt worden.

Das Gericht stellte fest, dass der Angeklagte weder im "Affekt" noch "aus Wut in dem Moment" handelte, sondern die "Arglosigkeit des Opfers bewusst ausgenutzt hatte". Der seit Jahrzehnten in Deutschland lebende Spanier hatte die Stiche zugegeben, aber eine Tötungsabsicht bestritten. Eigenen Angaben nach hatte er nicht "glauben" wollen, dass "ein alter Mann auf die Straße gesetzt wird" und "Rot" gesehen, als der Justizbeamte vor seiner Wohnung stand.

Der Gerichtsvollzieher habe "das beste Recht der Welt auf seiner Seite gehabt" als er bei dem Angeklagten zur Zwangsräumung erschienen sei, hieß es. Bereits in der Vergangenheit hätten Zahlungen durch einen Gerichtsvollzieher vollstreckt werden müssen, weil sich der Mieter "grundlos" geweigert habe, Heizkosten zu zahlen. Die "eigene Sturheit" habe ihn in die existenzbedrohliche Situation gebracht habe, hieß es im Urteil. (tso/dpa)

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