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Berlin: US-Botschaft: In diesem Jahr wird gebaut

Senator Strieder kündigt Beginn der Arbeiten am Pariser Platz an. Von März an wird die Behrenstraße verlegt

Mit dem Bau der US-Botschaft am Pariser Platz wird in diesem Jahr begonnen. Bausenator Peter Strieder (SPD) kündigte den Beginn der Arbeiten für den Sommer an. Die Botschaft ist in der Terminfrage etwas vorsichtiger: „Wir rechnen mit einem Baubeginn in der zweiten Jahreshälfte“, sagte eine Sprecherin dem Tagesspiegel. Unabhängig davon werde die für den Bau notwendige Verlegung der Behrenstraße noch im März begonnen, sagte Strieder. Wie berichtet, muss ein Teil der Straße in Richtung Holocaust-Mahnmal verschwenkt werden, damit zum Grundstück der Botschaft ein 25 Meter breiter Sicherheitsstreifen entsteht. Dieser Sicherheitsstreifen ist Voraussetzung für den Neubau. Gewährleistet wird er, indem der Gehsteig an der Behrenstraße rund 18 Meter Breite misst. Die restlichen sieben Meter Sicherheitsbereich entstehen auf dem Grundstück der Botschaft selbst.

Für die Bauarbeiten an der Straße, die nach Strieders Schätzung voraussichtlich sechs Monate dauern werden, sei keine Vollsperrung der wichtigen Ost-West-Verbindung nötig. „Einschränkungen und Staus wird es aber sicherlich geben“, sagte er. Die Ebertstraße zwischen Behrenstraße und Brandenburger Tor müsse kaum verschwenkt werden, sondern erhalte auf dem Gehweg Poller zur künftigen Botschaft hin. Das gleiche gelte auch für den Pariser Platz. Permanente Wachhäuschen werde es auf dem Platz nicht geben, wohl aber Pfeiler, ähnlich denen vor der Synagoge an der Oranienburger Straße. Der Pariser Platz, so versicherte Strieder, werde auch künftig immer frei zugänglich sein.

Die Kosten für den Umbau der Behren- und Ebertstraße belaufen sich auf knapp zwei Millionen Euro und werden, so Strieder, fast vollständig von den USA bezahlt. An der Botschaft wird voraussichtlich zweieinhalb bis drei Jahre gebaut. Zu den veranschlagten Kosten sagt die Botschaft nichts. „Die Vorbereitungen verlaufen wie geplant, und wir hoffen, dass der Kongress bald das erforderliche Geld für die Fertigstellung bereitstellt“, sagte die Sprecherin weiter.

Der Bau hatte sich in der Vergangenheit immer wieder verzögert. Nach den Terroranschlägen auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania 1998 hatte die US-Regierung die Sicherheitsmaßstäbe verändert und verlangte für einen Neubau einen Sicherheitsbereich von 30 Metern rund um das Gebäude. Das hätte eine weiträumige Verlegung der Straßen im hinteren Bereich der Botschaft bedeutet, vor allem aber, und daran entzündete sich ein Streit, Barrieren und Wachhäuschen am Pariser Platz. In langen Verhandlungen einigeten sich die USA und der Senat darauf, den Sicherheitsabstand um fünf Meter zu verringern und am Pariser Platz auf schwere Absperrungen ganz zu verzichten. Im Frühjahr 2002 unterschrieben dann berlin und die USA einen Vertrag, im Oktober 2003 verabschiedete der Senat den entsprechend geänderten Bebauungsplan.

Auf dem Grundstück am Pariser Platz 2 wird damit die letzte Lücke im Häuserensemble am Brandenburger Tor geschlossen. Es ist außerdem der historische Standort der US-Vertretung in Berlin.

Zeitgleich konkretisieren sich die Pläne für die Neugestaltung am Platz des 18. März. Dieser soll ähnlich gestaltet werden wie der Pariser Platz, das heißt: Auch die Westseite soll ein Pflaster aus grauen Steinquadern bekommen. Diese Pläne kritisiert die Sprecherin der Grünen, Claudia Hämmerling. Sie seien herausgeworfenes Geld. Strieder entgegnet, das Vorhaben werde großteils aus dem Topf für die „Entwicklungsmaßnahmen Hauptstadt“ finanziert, die zu zwei Dritteln der Bund trägt.

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